Veränderungen im Leben: Das Positive erkennen
Leben heißt Veränderung und für viele Menschen kann es gut sein, die eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen und schlechte Verhaltensweisen abzulegen. Denn nur so schafft man es, sein Leben zum Positiven zu verändern. Wie das gelingen kann und warum Veränderungen im Leben gar nicht so einfach sind, erfährst du hier.
Warum sind Veränderungen so schwierig?
Den Entschluss zu fassen, wirklich etwas zu ändern, ist für die meisten von uns alles andere als leicht. Denn viele Menschen haben das Problem, dass sie zwar wissen, dass sie nicht komplett glücklich sind, ihnen ist aber nicht ganz klar, woran das liegt. Die Unzufriedenheit, die sie verspüren, ist eher diffus und lässt sich nur schwer greifen.
Manchmal sind es auch viele kleine Dinge, die im Argen liegen und die ein Grund dafür sind, dass wir uns insgeheim nach einer Veränderung in unserem Leben sehnen. Für sich betrachtet ist jede kleine Verhaltensweise oder jeder Aspekt, der nicht komplett den eigenen Vorstellungen entspricht, nicht so schlimm. Aber die Menge macht es. Doch das muss man erst einmal verstehen. Veränderungen im Leben sind schwierig umzusetzen, weil wir häufig gar nicht wissen, wo wir anfangen sollen und was es eigentlich ist, das uns schlechte Laune macht.
Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt, der Veränderungen im Leben schwierig macht: Wir haben uns über Monate und Jahre daran gewöhnt, so zu leben, wie wir es tun. Diese Macht der Gewohnheit darf man nicht unterschätzen. Bewusst oder unbewusst haben wir uns für ein Verhalten entschieden, weil es bequem und einfach umzusetzen ist. Ein Beispiel: Es ist einfacher, morgens mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, statt öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu nutzen – obwohl wir wissen, dass die Alternativen eigentlich besser für uns sind.
Aus dieser Bequemlichkeit auszubrechen, ist ein echter Kraftakt, denn unser Kopf bringt uns häufig dazu, lieber das zu tun, was wir schon kennen. Neue Situationen und damit Veränderungen können potenziell bedrohlich sein oder zumindest mehr Arbeit bedeuten. Daher meiden viele Personen Veränderungen oder gehen sie nur zögerlich an.
Doch selbst wenn es gelingt, sich zu einer Veränderung durchzuringen, ist es damit noch nicht getan. Denn dann wartet auch schon die nächste Herausforderung auf uns: an den neuen Gewohnheiten festzuhalten. Auch hier kommt uns häufig unsere eigene Trägheit in die Quere. Es ist leichter, die bekannten Pfade zu beschreiten, also das Auto zu nutzen, statt sich jeden Morgen aufs Rad zu schwingen oder in die Bahn zu steigen.
Gewohnheiten zeigen sich im Gehirn
Die genannten bekannten Pfade prägen tatsächlich auch unser Gehirn. Wenn wir bestimmte Abläufe immer und immer wieder absolvieren, manifestiert sich das in stärkeren Verschaltungen im Gehirn – und auch die Nervenbahnen werden ausgeprägter. Da unser Gehirn darauf ausgelegt ist, möglichst wenig Energie zu verbrauchen, tendieren wir dazu, uns für den Pfad mit den kräftigeren Bahnen und stärkeren Verschaltungen zu entscheiden – denn der kostet weniger Energie.
Sein Leben ändern: Darum solltest du den Schritt angehen
Sein Leben zu ändern ist also nicht einfach, kann sich aber wirklich lohnen. Bleiben wir bei dem Beispiel von oben: Wenn du es schaffst, morgens nicht mehr mit dem Auto, sondern mit dem Rad und/oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu fahren, ist das nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für deine Gesundheit.
Wenn du aufgeschlossen bleibst und bereit bist, neue Dinge auszuprobieren und diese vielleicht sogar in deinen Alltag zu integrieren, bleibst du flexibel im Kopf. Das hält fit und ist außerdem ein wichtiges Argument im Bewerbungsprozess. Personaler möchten Personen anwerben, die sich auf neue Situationen schnell einstellen können. Neue und innovative Ideen kommen eher von Mitarbeitern, die flexibel im Kopf sind und sich nicht in erster Linie darauf berufen, dass man Dinge eben immer schon so und so gemacht habe und sich daher gar nicht mit einem neuen Ansatz befassen müsse.
Sein Leben ändern: So kann es gelingen
Dir ist klar, dass du dein Leben verändern müsstest. Es fällt dir jedoch schwer, damit anzufangen. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Wenn du weißt, welche Gründe bei dir überwiegen, kann das ein Hinweis darauf sein, wie es dir besser gelingen könnte, dein Leben zu ändern:
- Die Aufgabe überfordert dich: Nehmen wir an, du bist in deinem aktuellen Job unzufrieden. Dir ist klar, dass du einen neuen Arbeitsplatz suchen müsstest, um wieder glücklich zu sein und das Positive im Leben zu sehen. Das ist aber nicht so einfach. Denn das Bewerben kann langwierig und aufwändig sein: Stellenanzeigen sichten, Bewerbungsunterlagen auf jede Stelle neu anpassen, auf Vorstellungsgespräche vorbereiten. Für manche Beschäftigte ist das zu viel und so lassen sie das Vorhaben bleiben. Damit es dir nicht auch so geht, sondern du die nötige Veränderung in deinem Leben angehst, kannst du Folgendes ausprobieren: Setze dir ein Ziel, das nicht zu groß ist. Statt dir vorzunehmen, einen neuen Job zu suchen, kannst du dir zum Ziel setzen, jede Woche die neuesten Stellenanzeigen durchzuschauen. Im nächsten Schritt nimmst du dir vor, innerhalb der nächsten vier Wochen deine Bewerbungsunterlagen auf den neuesten Stand zu bringen. Natürlich solltest du jede Bewerbung auf den jeweiligen Arbeitgeber abstimmen. Danach nimmst du dir vor, innerhalb der nächsten drei Wochen neue Bewerbungsfotos machen zu lassen. So teilst du das große Vorhaben „neuen Job suchen“ in kleinere Einzelschritte. Das hilft dir dabei, ein großes Ziel ausdauernd zu verfolgen und es so zu schaffen, dein Leben zu ändern.
- Du gibst dich zu schnell zufrieden: Meist ist unser innerer Schweinehund dafür verantwortlich, dass wir uns mit Dingen und Situationen zufriedengeben, die uns nicht glücklich machen. Um wieder mehr Freude am Leben zu haben, müssten wir genau diese Dinge ändern. Doch dann rationalisieren wir: Der Chef zahlt doch Weihnachtsgeld, die Kollegen sind auch nett. Aber sei ganz ehrlich: Würdest du wirklich bei deinem Arbeitgeber bleiben, wenn du ein anderes Angebot bekommen würdest? Wenn die Antwort auf diese Frage Nein lautet, ist es an der Zeit, dein Leben zu verändern. Denn spätestens im Alter, wenn du auf alle Entscheidungen zurückblickst, die du im Laufe deines Lebens getroffen hast, wirst du es bereuen. Daher: Ändere etwas, solange du noch die Zeit dazu hast, und gib dich nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden.
- Die Veränderung hat einen klaren Vorteil für dich: Es fällt uns leichter, unsere Verhaltensweisen zu ändern, wenn das neue Verhalten wirklich wichtig für uns ist. Falls es dir schwerfällt, neue Muster beizubehalten, solltest du eine Liste der Vorteile erstellen, die das neue Verhalten dir bringt. Auch die positiven Veränderungen für Menschen aus deinem Umfeld gehören auf diese Liste. Viele von uns sind gewillt, eher etwas Gutes für andere, wie beispielsweise den Partner oder die eigenen Kinder, zu tun, als sich selbst an erste Stelle zu setzen.
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