Horrorkollegen erkennen und richtig mit ihnen umgehen

Es gibt ein oder zwei Kollegen, die dir ganz gewaltig auf die Nerven gehen? Vielleicht hast du sogar echte Horrorkollegen in deinem Team? Dann solltest du wissen, wie du richtig mit ihnen umgehen kannst. Wir helfen dir dabei!

Horrorkollegen: So erkennt man sie

Seinen Arbeitgeber kann man sich zwar aussuchen, seine Kollegen jedoch nicht. Wenn man Glück hat, erwischt man eine Abteilung, in der ausnahmslos alle Kollegen nett, freundlich und zuvorkommend sind.

Das dürfte jedoch die Ausnahme sein. Denn in der Regel findet sich gerade in größeren Teams immer wieder der ein oder andere Kollege, der den übrigen Mitarbeitern gehörig auf die Nerven geht. Wenn es ganz schlimm kommt, hat man es sogar mit einem echten Horrorkollegen zu tun. Dann kann der Arbeitstag zu einer Belastungsprobe werden.

Es kommt natürlich darauf an, wie nervtötend das Verhalten des Kollegen ist. Aber wenn er es auf die Spitze treibt oder Verhaltensweisen an sich hat, die du überhaupt nicht leiden kannst, dürften Konflikte im Team nicht lange auf sich warten lassen. Unter Umständen können Horrorkollegen das ganze Betriebsklima vergiften.

Diese Typen von Horrorkollegen gibt es

Wie groß die Auswirkungen auf das Betriebsklima und die Stimmung im Team sind, hängt natürlich immer davon ab, welche Art von Horrorkollegen in deinem Team arbeiten. Auch deine eigene Einstellung und Sozialisation haben einen Einfluss darauf, wie schlimm du das Verhalten empfindest.

Für den Umgang mit schwierigen Kollegen spielt daher auch die Psychologie eine Rolle. Genauer gesagt solltest du das Verhalten des Horrorkollegen nicht losgelöst von deiner eigenen Persönlichkeit betrachten.

Zunächst schauen wir uns an, welche Arten von hinterhältigen und intriganten Kollegen dir den Spaß an der Arbeit gehörig verderben können.

1. Der Intrigenspinner

Den intriganten Kollegen erkennt man nicht auf den ersten Blick. Das macht den Umgang mit ihm zunächst etwas schwierig. Solange man ihn noch nicht durchschaut hat, könnte man nämlich davon ausgehen, dass man keinen schwierigen, sondern viel eher einen recht passablen Kollegen vor sich hat.

Und genau das ist der Quell von Unmut und Konflikten. Wer auf den hinterhältigen Kollegen hereinfällt, vertraut ihm zunächst und verrät ihm vielleicht sogar Dinge, die man besser verschwiegen hätte.

Denn eins ist sicher: Sobald der hinterhältige, intrigante Kollege die Chance erhält, wird er sein Wissen ausnutzen. Vielleicht schwärzt er dich beim Vorgesetzten an, vielleicht lässt er einfach nur eine scheinbar unbedachte Aussage über dich im Kollegenkreis fallen. Möglichkeiten, sein Wissen über dich auszunutzen, gibt es für den intriganten Kollegen genügend.

2. Der Narzisst

Hat der Kollegen narzisstische Anwandlungen, ist der Umgang mit ihm ebenfalls sehr schwierig. Denn diese Personen lassen sich durch wirklich überhaupt nichts davon überzeugen, dass sie einen Fehler gemacht haben oder dass sie ihre eigene Meinung überdenken sollten.

Warum auch? Dieser Horrorkollege ist schließlich fest davon überzeugt, dass ihm niemand im Unternehmen das Wasser reichen kann. Er weiß alles, hat alles gesehen und natürlich für alles eine Lösung. Er zögert nicht, seinen Kollegen genau das ständig und ungefragt mitzuteilen.

3. Der Musterschüler

Jede Aussage des Vorgesetzten wird von diesem Horrorkollegen grundsätzlich mit Anerkennung und Bewunderung quittiert. Der Musterschüler ist sich auch nicht zu schade, ganz offensiv zu schleimen und vor allen Anwesenden die herausragend gute Idee des Vorgesetzten zu loben.

Ist der Vorgesetzte für die Schleimereien des Musterschülers offen, leiden die übrigen Kollegen darunter. Denn die nächste Beförderung oder Gehaltserhöhung wird ziemlich wahrscheinlich an den Musterschüler gehen. Unabhängig davon, ob er sich das mit seiner Arbeitsleistung verdient hat.

4. Der Neider

Du hast einen Neukunden für die Firma gewonnen oder eine Präsentation erstaunlich gut gehalten? Dann wirst du mit etwas Glück von deinem Vorgesetzten gelobt werden. Das kann der Neider überhaupt nicht ertragen. Denn diese Art von Horrorkollege kann es nicht ausstehen, wenn anderen etwas gelingt.

Nun wäre es ja schon schlimm genug, wenn der neidische Kollege dir deutlich zeigt, dass er es nicht schätzt, wenn dir etwas gut gelingt. Es gibt aber sogar eine Fraktion von neidischen Kollegen, die in einer solchen Situation anfangen zu intrigieren. Bei diesen Kollegen kombiniert sich Neid mit Missgunst und Hinterhältigkeit, was den Umgang deutlich erschwert.

5. Der Arbeitsvermeider

Dann gibt es auch noch die Sorte von Horrorkollegen, die es nicht darauf anlegen, andere Kollegen schlecht zu machen oder ihnen Erfolge nicht gönnen. Diese Art von Kollegen nervt auf andere Weise, nämlich weil sie faul sind: die Arbeitsvermeider.

Deadlines sind für sie im Prinzip nur dafür da, um missachtet zu werden. Wenn es einen ganz dringenden Auftrag gibt, für den andere Kollegen Überstunden machen, fühlen sie sich nicht angesprochen und machen pünktlich Feierabend. Man braucht wohl nicht zu erwähnen, dass der Rest des Teams die Arbeit des Arbeitsvermeiders erledigen muss.

Umgang mit hinterhältigen, intriganten und schwierigen Kollegen

Was also tun, wenn man am Arbeitsplatz mit solchen Kollegen gestraft ist? Das lässt sich natürlich so pauschal nicht sagen, da die Horrorkollegen ganz verschiedene Verhaltensweisen zeigen. Du solltest daher verschiedene Dinge ausprobieren, um dir den Umgang mit deinen Horrorkollegen zu erleichtern.

Folgende Tipps können dir helfen, ein wenig Abstand zu gewinnen, damit die Belastung für dich nicht allzu groß wird:

Eigenen Anteil reflektieren: Wie oben bereits angesprochen, spielen unsere eigene Sozialisation und unsere Persönlichkeit eine Rolle dabei, wie wir auf die schwierigen Kollegen reagieren. Zeigt der Kollege Verhaltensweisen, die dich zum Beispiel an einem Elternteil während deiner Kindheit und Jugend sehr gestört haben, wirst du auf den Kollegen stärker reagieren als die übrigen Mitarbeiter. Die Psychologie rät daher, dass du dich zunächst selbst hinterfragst und herausfindest, wie groß dein eigener Anteil an der Reaktion auf deinen Kollegen ist. Beobachte dazu zum Beispiel, wie deine anderen Kollegen auf die Person reagieren. Fällt dir auf, dass nur du das Verhalten des Kollegen schwierig findest, solltest du zunächst an dir arbeiten.
Genaue Gründe herausfinden: Nimm dir in der Mittagspause oder abends nach der Arbeit Zeit und schreibe möglichst detailliert auf, was dich konkret an deinem Kollegen stört. Folgende Leitfragen können dir dabei helfen:
- In welcher Situation nervt dich dein Kollege besonders?
- Was regt dich ganz besonders auf?
- Hast du den Eindruck, dass deinem Kollegen bewusst ist, was er mit seinem Verhalten provoziert?
- Könnte es sein, dass der Horrorkollege absichtlich provoziert?
- Wie reagieren deine übrigen Kollegen auf den schwierigen Zeitgenossen?
Das Gespräch suchen: Wenn du dir im Klaren darüber bist, wie und warum dein Kollege auf dich (und vielleicht auch andere) so schwierig wirkt, kannst du das Gespräch mit ihm suchen. Bitte ihn zunächst darum, unter vier Augen mit dir zu sprechen. In diesem Gespräch solltest du versuchen, deine Eindrücke möglichst objektiv zu kommunizieren. Das ist natürlich nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn dich der schwierige Kollege schon monatelang nervt. Versuche aber trotzdem eine wertschätzende Gesprächsatmosphäre aufrechtzuerhalten. Das schaffst du, wenn du dich bei deiner Rückmeldung an die Feedbackregeln hältst. Schau dir unbedingt vor dem Gespräch an, wie du eine wertschätzende Rückmeldung formulieren kannst.
Kollegen meiden: Du hast schon mehrere Anläufe gestartet, um mit dem Horrorkollegen zu reden, aber es fruchtet nicht? Dann solltest du nicht noch mehr Energie auf den schwierigen Kollegen verschwenden. Gehe ihm aus dem Weg, wo immer du die Möglichkeit dazu hast. Offensichtlich möchte der Kollege nichts an seinem Verhalten ändern. Dann musst du das akzeptieren und einen Weg für dich finden, wie du trotzdem (wenn du musst) mit ihm zusammenarbeiten kannst.

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