Eine Frau mit Koffer, welche Bedeutung hat Reisebereitschaft

Reisebereitschaft im Job: Das bedeutet es

Reisebereitschaft im Job ist in vielen Branchen und Positionen eine wichtige Anforderung. Ob im Vertrieb, in der Beratung oder in internationalen Projekten – die Fähigkeit und Bereitschaft, regelmäßig zu reisen, kann entscheidend sein, um den Job zu bekommen. Doch wie bringt man seine Reisebereitschaft in der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch am besten zum Ausdruck? Wir geben Formulierungsbeispiele und weitere Tipps zum Thema.

Was bedeutet Reisebereitschaft im Job?

Unter Reisebereitschaft im Job ist die Bereitschaft der Beschäftigten zu verstehen, aus beruflichen Gründen zu reisen. Die Häufigkeit der Dienstreisen hängt von den Umständen des Arbeitsplatzes ab. Während manche Beschäftigte nur einmal im Quartal reisen, sind andere jede Woche beruflich unterwegs.

Auch die Reiseziele variieren je nach Beruf. Während einige Beschäftigte für ihren Job in andere Länder reisen oder ihr Unternehmen sogar auf anderen Kontinenten vertreten, finden Dienstreisen anderer Beschäftigter nur national oder gar regional statt.

So kann es beispielsweise sein, dass ein leitender Angestellter das Unternehmen auf einer internationalen Konferenz vertritt und dafür ins Ausland reist. Auch Projekte, die sich über mehrere Ländergrenzen hinweg erstrecken, können ein Grund dafür sein, dass Mitarbeiter international reisen müssen.

Jobs mit hoher Reisebereitschaft: eine Übersicht

Es ist also durchaus möglich, dass Beschäftigte in verschiedenen Berufen und Positionen die Bereitschaft zum Reisen mitbringen müssen. Die folgenden Berufe sind besonders für ihre Reisetätigkeit bekannt:

  1. Vertriebsmitarbeiter: Vertriebsmitarbeiter müssen sehr häufig, manche sogar täglich, zu Kunden oder Messen reisen.
  2. Monteure: Der Beruf des Monteurs gilt als Klassiker unter den Berufen, die eine hohe Reisebereitschaft erfordern. Oft sind Monteure die ganze Woche unterwegs und kommen nur am Wochenende nach Hause. Das wird zwar meist gut bezahlt, aber dafür sehen sie Familie und Freunde nur selten.
  3. Berater/Consultants: Auch dieser Job bedarf einer Reisebereitschaft. Berater müssen regelmäßig zu Kunden fahren, um vor Ort bestimmte Abläufe im Unternehmen zu analysieren oder Projekte durchzuführen.
  4. Projektmanager: Um einen Job mit Reisetätigkeit kann es sich auch handeln, wenn man als Projektmanager tätig ist. Insbesondere wenn das Projekt standortübergreifend betreut wird, führt kaum ein Weg daran vorbei, hin und wieder bei dem Kunden vor Ort zu sein.

Job mit Reisebereitschaft: Was du dir vorher überlegen solltest

Für manche Menschen klingt es verlockend, beruflich des Öfteren unterwegs zu sein, neue Städte oder sogar neue Länder kennenzulernen und mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt zu kommen.

Ständige Dienstreisen können aber auch anstrengend sein – vor allem wenn du selbst fährst und von einem Termin zum nächsten hetzt. Nach einem stressigen Arbeitstag warten zu Hause oft die nächsten Aufgaben. Mit der Zeit kann das an den Kräften zehren.

Jobs mit Reisebereitschaft: Was versteht man unter hoher Reisebereitschaft?

Reisebereitschaft kann unterschiedlich ausgeprägt sein: Einige Beschäftigte müssen nur ein- oder zweimal im Jahr beruflich verreisen, beispielsweise um das Unternehmen auf einer wichtigen Messe zu vertreten. Andere Beschäftigte sind dagegen ständig beruflich unterwegs, ihr Job erfordert entsprechend eine hohe Reisebereitschaft.

Konkret wird in folgenden Fällen von einer hohen Reisebereitschaft gesprochen:

  1. Häufigkeit: Die Beschäftigten sind häufig unterwegs, meist mehrere Wochen im Monat.
  2. Dauer: Die Reisen können auch mehrere Tage dauern. Jeden Abend nach der Arbeit nach Hause zu kommen, ist also bei einem Job mit hoher Reisebereitschaft nicht unbedingt gegeben, das hängt aber letztlich von der Position ab.
  3. Flexibilität: Pläne – und damit auch Reiseziele – können sich kurzfristig ändern. Daher sollte man sich bei einem Job mit hoher Reisebereitschaft nicht zu sehr auf die eigentliche Planung verlassen.

Reisebereitschaft in der Bewerbung formulieren

Bewerber, die bereit sind, zu reisen, haben in vielen Fällen die Nase vorn. Dies gilt auch dann, wenn die Reisebereitschaft für die Stelle nicht explizit gefordert wird.

Denn wer im Vorstellungsgespräch oder im Anschreiben von sich sagen kann, dass er bereit ist, zu reisen, zeigt damit, dass er flexibel und bereit ist, für den Job zusätzliche Anstrengungen auf sich zu nehmen. Das hinterlässt bei Arbeitgebern einen guten Eindruck.

Hinzu kommt, dass sich die Aufgaben im Job ändern können oder das Unternehmen vielleicht neue Stellen besetzen muss und dabei lieber auf interne Mitarbeiter zurückgreift. Ist der Job mit einer Reisetätigkeit verbunden, kann man mit Reisebereitschaft punkten und seine Chancen auf die Stelle verbessern.

Reisebereitschaft: Tipps für die Bewerbung

Wenn in der Stellenbeschreibung eindeutig von Reisebereitschaft die Rede ist, solltest du darauf auch in deiner Bewerbung eingehen. Aber auch wenn die Stelle zunächst keine Reisetätigkeit vorsieht, kann es nicht schaden, deine Reisebereitschaft zu erwähnen. 

Generell solltest du folgende Punkte beachten:

  1. Sei so konkret wie möglich: Du kannst deine Reisebereitschaft zum Beispiel in Prozent angeben, um deinem Arbeitgeber eine Vorstellung davon zu geben, welchen Anteil deiner Arbeitszeit du bereit bist, unterwegs zu verbringen.
  2. Beziehe dich auf die Stelle: Wie bei jeder Bewerbung solltest du dich in deinem Anschreiben konkret auf die ausgeschriebene Stelle und das Unternehmen beziehen. Gehe so konkret wie möglich auf die Anforderungen ein, die in der Stellenanzeige aufgeführt werden.
  3. Nenne Beispiele: Wenn du in deiner vorherigen Position bereits beruflich unterwegs warst, kannst du das anführen und so deine Erfahrungen belegen.

Reisebereitschaft im Lebenslauf: Möglichkeiten der Formulierung

Wenn feststeht, dass die Arbeit Reisebereitschaft erfordert, kann dieser Punkt auch im Lebenslauf angesprochen werden. Dazu kannst du gegen Ende des Dokuments einen kleinen Abschnitt einfügen, in dem du auf die Reisebereitschaft eingehst.

Das könnte zum Beispiel so aussehen:

Reisebereitschaft:

  • National: 50 %
  • International: 40 %

Oder:

Hohe Reisebereitschaft: bis zu 90 %

Tipp: Reisebereitschaft in Prozent angeben

Es kann sinnvoll sein, die Reisebereitschaft in Prozent anzugeben, damit der Arbeitgeber eine klare, quantifizierbare Vorstellung davon bekommt, wie viel Reisetätigkeit der Bewerber in Kauf nimmt.

Wichtig ist, dass du dich nicht überschätzt. Wenn du zum Beispiel angibst, dass deine Reisebereitschaft bei 90 Prozent liegt, musst du das später auch einhalten. Stellst du dann fest, dass sich diese hohe Reisebereitschaft nicht mit deinen anderen Verpflichtungen vereinbaren lässt, ist das denkbar ungünstig.

Überlege dir also vorher genau, wie viel Reisetätigkeit für dich in Ordnung ist. Gib lieber weniger an, damit du noch Luft nach oben hast.

Reisebereitschaft im Anschreiben: Beispiel für Formulierung

Damit du eine Vorstellung davon hast, wie du im Anschreiben auf die Reisebereitschaft eingehen kannst, haben wir als Anregung für dich ein Beispiel formuliert. 

Beispiel:

Sehr geehrte Frau Müller,

die Stellenanzeige als Vertriebsmitarbeiter hat mich überzeugt! Warum? Weil es genau die Tätigkeiten sind, die ich bisher ausgeübt habe. Hinzu kommt, dass ich zu 50 Prozent unterwegs sein würde – das entspricht genau meinen Vorstellungen.

Ich schätze den direkten Kontakt mit den Kunden und die Möglichkeit, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die ihren Bedürfnissen und Erwartungen entsprechen. Durch meine bisherigen Erfahrungen im Vertrieb habe ich nicht nur meine Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten verfeinert, sondern auch ein Gespür für Markttrends und Kundenwünsche entwickelt.

Die Aussicht, regelmäßig zu reisen und verschiedene Regionen kennenzulernen, sehe ich als spannende Herausforderung. Ich bin überzeugt, dass ich durch meine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit schnell das Vertrauen der Kunden gewinnen kann, egal wo ich mich gerade befinde.

Zudem zeichnet mich eine hohe Motivation aus, meine Vertriebsziele zu erreichen und dabei die Unternehmensziele nicht aus den Augen zu verlieren. Gern bringe ich mein Engagement und meine Erfahrung in Ihr Team ein und trage dazu bei, die Marktposition Ihres Unternehmens weiter auszubauen.

Ich freue mich darauf, mehr über die Möglichkeiten in Ihrem Unternehmen zu erfahren und mich Ihnen in einem persönlichen Gespräch vorzustellen.

Viele Grüße

Andreas Schmidt

Bildnachweis: Antonio Guillem / Shutterstock.com


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