Eine Stadtsilhouette mit Daten, was ist die Digitalisierung der Arbeitswelt?

Digitalisierung der Arbeitswelt: Chancen und Herausforderungen

Die Digitalisierung hat die Arbeitswelt grundlegend verändert. Die Mehrzahl der Unternehmen und Mitarbeiter ist – spätestens seit der Coronakrise – digitaler unterwegs und nutzt häufig digitale Tools und Plattformen, um den Arbeitsalltag effizienter zu gestalten. Homeoffice, Videokonferenzen und Cloud-Dienste sind heute feste Bestandteile des Berufslebens. Durch die Digitalisierung der Arbeitswelt kommunizieren und interagieren wir anders als vorher. Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, diese Veränderungen aktiv zu gestalten und ihre Prozesse sowie die Unternehmenskultur entsprechend anzupassen.

Was versteht man unter Digitalisierung der Arbeitswelt?

Der Begriff der Digitalisierung begegnet uns immer öfter, weil viele Arbeitsplätze von der zunehmenden Digitalisierung, also der Integration von Technologie, betroffen sind.

Viele Prozesse, die vorher analog abliefen, erfolgen nun digital: Absprachen werden häufig per E-Mail oder Chat getroffen und Meetings finden zunehmend virtuell über Konferenztools wie Zoom, Skype oder Google Meet statt. 

Die Digitalisierung wird durch die neuesten Entwicklungen im Bereich maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz weiter vorangetrieben. Denn dadurch können weitere Arbeitsabläufe automatisiert und damit ausgelagert werden.

Arbeitnehmer sind daher gut beraten, sich mit den Entwicklungen im Bereich Digitalisierung zu befassen und mit der Zeit zu gehen. Sonst laufen sie Gefahr, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

Veränderungen in der Arbeitswelt durch Digitalisierung

Die Arbeitswelt vor der Digitalisierung unterscheidet sich in vielen Bereichen vom heutigen Stand. Denn was für viele junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vollkommen normal und selbstverständlich ist, war vor der Digitalisierung undenkbar. Als Beispiel sei hier das Arbeiten im Homeoffice genannt.

Auch die Kommunikation erfolgte in der Arbeitswelt vor der Digitalisierung komplett analog. Genutzt wurden vor allem Telefon und Faxgerät sowie der Versand von Briefen.

Durch die Digitalisierung sind nicht nur weitere Möglichkeiten der Kommunikation entstanden, wie zum Beispiel per E-Mail und Chat. Auch Recherchearbeiten sind durch das Internet schneller ausführbar.

Chancen und Risiken der Digitalisierung der Arbeitswelt: Beispiele für Vor- und Nachteile

Wie jede Veränderung – ob in der Arbeitswelt oder anderswo – bringt auch die Digitalisierung Chancen und Risiken, also Vor- und Nachteile mit sich. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer sollten sich damit auseinandersetzen, um einen erfolgreichen Wandel zu gestalten.

Die Chancen der Digitalisierung: Vorteile

  1. Mehr Effizienz und Produktivität: Wenn sich Arbeitsschritte automatisieren lassen, können Beschäftigte in einer kürzerer Arbeitszeit mehr leisten. Das führt zu Produktivitätssteigerungen bei den Mitarbeitern und ist daher auch für Arbeitgeber erfreulich.
  2. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmer profitieren in finanzieller Hinsicht davon, wenn ihre Beschäftigten produktiver werden. Wenn ein Auto beispielsweise in vier statt in acht Stunden gebaut werden kann, der Unternehmer das Auto aber für den gleichen Preis verkauft, erhöhen sich Umsatz und Gewinn – vorausgesetzt, die Nachfrage bleibt identisch. Das führt dazu, dass sich das Unternehmen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten am Markt behaupten kann.
  3. Bessere Work-Life-Balance: Wenn ein Teil der Arbeit ausgelagert werden kann, trägt das gegebenenfalls dazu bei, Überstunden zu vermeiden. Beschäftigte, die so viel zu tun haben, dass sie nur selten pünktlich aus dem Büro kommen, können immens davon profitieren, wenn bestimmte Arbeitsschritte nicht mehr von ihnen erledigt werden müssen. Das bedeutet im Idealfall eine bessere Work-Life-Balance – sofern der Arbeitgeber den Mitarbeitern nicht sofort wieder mehr Arbeit auf den Tisch legt.
  4. Aussicht auf Innovationen: Wenn Mitarbeiter nicht bis über beide Ohren in Arbeit stecken, haben sie den Kopf frei, um eigene Ideen zu verfolgen. Führen diese Ideen zu Innovationen oder sogar zu neuen Geschäftsfeldern, ist das ein riesiger Vorteil für den Unternehmer. Gleichzeitig hat aber auch der Beschäftigte etwas davon, wenn sein Arbeitgeber wirtschaftlich erfolgreich ist. Denn dann dürfte sein Arbeitsplatz sicher sein.

Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt: Nachteile

  1. Sicherheitsaspekte: Wenn die Digitalisierung zunimmt, steigt in der Regel auch die Anzahl der Cyberangriffe. Denn auch Cyberkriminellen wird durch die Digitalisierung die Arbeit erleichtert. Unternehmen müssen daher häufig Geld investieren, um ihre Infrastruktur zu schützen und ihr Personal zu schulen. Denn so ausgeklügelt Cyberangriffe auch sein mögen: Das größte Problem für die Sicherheit in Unternehmen sitzt vor dem Computer. Bis aber alle Mitarbeiter, die Zugang zum Intra- oder Internet haben, ausreichend für die Gefahren sensibilisiert sind, vergeht Zeit. Bis dahin müssen die Systeme ganz besonders geschützt werden, was mit dem Einsatz finanzieller Ressourcen einhergeht.
  2. Datenschutz: Durch die Digitalisierung ist das Thema Datenschutz noch wichtiger geworden. Unternehmen, die in der EU ansässig sind, müssen die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) umsetzen und einhalten. Da diese Vorgaben teilweise recht komplex sind, sind viele Unternehmen gezwungen, einen Datenschutzbeauftragten einzustellen oder extern zu beauftragen. Auch das kostet nicht nur Zeit und damit Geld, sondern auch personelle Ressourcen.
  3. Umschulungen: Mitarbeiter müssen nicht nur auf die Gefahren von Phishing- und Cyberangriffen hingewiesen werden, viele brauchen daneben auch noch weitere Schulungen, um mit den neuen Tools und Techniken arbeiten zu können. Auch das ist wieder finanzieller Aufwand für den Arbeitgeber.
  4. Arbeitsplatzverlust: Manche Mitarbeiter schaffen es trotz Umschulungen und Weiterbildungen nicht, sich mit den Gegebenheiten der Digitalisierung anzufreunden. Unter Umständen könnte das den Verlust des Arbeitsplatzes zur Folge haben, da sie nicht mit den neuen Entwicklungen Schritt halten können.
  5. Erreichbarkeit: Durch die Digitalisierung ist es einfacher, ständig auf dem Laufenden und permanent erreichbar zu sein. Was zunächst vielleicht positiv klingt, kann schnell ins Gegenteil umschlagen: Wenn Mitarbeiter ihre Endgeräte nach Feierabend nicht abstellen, sondern auch in der Freizeit für ihren Arbeitgeber und/oder Kunden erreichbar sind, kann das eine Entgrenzung von Arbeit und Privatleben bedeuten. Die schlechte Work-Life-Balance wiederum kann Gesundheitsprobleme fördern und langfristig die Leistung am Arbeitsplatz negativ beeinträchtigen.

Digitalisierung der Arbeitswelt: Was sagt die Statistik?

Wie sieht der aktuelle Stand der Digitalisierung der Arbeitswelt in Deutschland aus? Gibt es einen so großen Nachholbedarf, wie es hin und wieder in den Medien dargestellt wird, oder ist Deutschland bei der Digitalisierung der Arbeitswelt doch ganz gut aufgestellt?

In einer Statistik von 2019, die auf der Online-Plattform Statista zu finden ist, geben etwas mehr als die Hälfte der rund 5000 befragten Arbeitnehmer an, dass sie durch die Digitalisierung mehr Stress als zuvor verspürten. Die Arbeitsbelastung scheint durch die Digitalisierung der Arbeitswelt also gestiegen statt gesunken zu sein.

In einer weiteren dort aufgeführten Statistik gibt es Hinweise darauf, dass sich kein pauschales Urteil über den Stand der Digitalisierung in Deutschland fällen lässt. Die verschiedenen Branchen im Land sind unterschiedlich stark digitalisiert. In der Logistik und im Handel gibt es noch das größte Aufholpotenzial.

Bildnachweis: greenbutterfly / Shutterstock.com


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