DOs und DONTs bei der Gehaltsverhandlung
Gehaltsverhandlungen sind für viele eine unangenehme Angelegenheit. Vielleicht fällt es auch dir nicht leicht, deinen Chef nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. Manchmal ist eine Verhandlung über das Gehalt aber durchaus angebracht. Besonders die Leistung, die du dem Unternehmen durch deine Arbeit erbringst, ist ein guter Grund für eine Gehaltsverhandlung. Allerdings solltest du dich bereits im Vorhinein auf das Gespräch vorbereiten. Die richtige Vorbereitung kann letztendlich nämlich über deinen Erfolg bei der Gehaltsverhandlung entscheiden. Gleichzeitig kannst du selbstsicher und mit Überzeugungskraft in die Verhandlungen einsteigen und deinem Chef klar machen, warum du eine Gehaltserhöhung verdient hast.
Sprich von einer Gehaltsanpassung
Wenn du eine Gehaltsverhandlung anstrebst, frage deinen Chef nach einer Gehaltsanpassung. Das hat vor allem psychologische Gründe. Wenn du von einer Gehaltserhöhung sprichst, wird dein Chef davon ausgehen, dass du mehr Geld haben möchtest – allerdings ohne Grund. Mit dem Begriff „Gehaltsanpassung“ wird allerdings assoziiert, dass mit der bisherigen Bezahlung etwas nicht in Ordnung war und es deshalb angepasst beziehungsweise korrigiert werden muss. Das heißt vor allem, dass es für die Gehaltsanpassung also auch einen guten Grund gibt. Gehaltsanpassung klingt für die meisten Chefs somit deutlich diskreter.
Informiere dich
Bevor du nach einer Gehaltsanpassung fragst, solltest du dich fragen, welche Forderung angemessen ist. In einigen Branchen verdient man durchschnittlich weniger als in anderen. Wie sieht das in deiner Branche aus? Außerdem solltest du dich darüber informieren, wie hoch die Gehaltsanpassung bei deiner geleisteten Arbeit sein sollte. Informieren kannst du dich über die bestimmten Gehälter ganz einfach online. Daneben können dir Kollegen oder Menschen im Bekanntenkreis eine grobe Vorstellung geben. Wenn du ausreichend informiert bist, kann dir das große Vorteile bringen. Ist deine Gehaltsvorstellung zu hoch, kann es sein, dass auf deine Bitte nicht eingegangen wird. Setzt du bei der Verhandlung allerdings zu niedrig an, verlierst du in einigen Fällen ein paar Euros, die dein Chef durchaus zu zahlen bereit wäre.
Merke dir deine Erfolge
Damit du in der Gehaltsverhandlung nachvollziehbar begründen kannst, warum du eine Gehaltsanpassung für sinnvoll erachtest, solltest du dir im Klaren sein, was du bereits geleistet hast. Zu diesen Erfolgen können alle zählen, die dem Unternehmen von Vorteil waren. Wenn du für diese Erfolge bisher noch keine Entlohnung erhalten hast, ist es also durchaus angemessen, nach einer Gehaltsanpassung zu fragen – immerhin hast du gute Arbeit für das Unternehmen geleistet. Betone, welchen Beitrag du zum Erfolg des Unternehmens beigetragen hast und zeige dich von deiner besten Seite.
Lege dir Argumente bereit
Besonders wichtig bei der Gehaltsverhandlung ist, dass du überzeugend und selbstsicher auftrittst. Es ist wichtig, dass du ohne zu zögern erklären kannst, warum dir ein bestimmtes Gehalt zusteht. Dafür benötigst du einige Argumente, die du dir am besten im Vorfeld überlegst. Außerdem kannst du während der Verhandlung deine Kompetenzen und Qualifikationen verwenden, um deine Forderung zu untermauern. Sei dir bewusst, welche Leistungen du dem Unternehmen bringst und welchen Mehrwert du für das Unternehmen hast. All diese Aspekte dienen vor allem als Argumentationsgrundlage, auf die während des Gesprächs zurückgegriffen werden kann – gleichzeitig dienen sie allerdings auch zu deiner Sicherheit.
Verhalte dich höflich, aber entschieden
Während der Gehaltsverhandlung solltest du deinem Gegenüber zeigen, dass du weißt, welchen Wert du für das Unternehmen hast. Überzeugen kannst du hier am besten mit Selbstsicherheit. Damit du auch tatsächlich selbstsicher auftrittst, kannst du die Gehaltsverhandlung bereits im Vorfeld üben. Das Gespräch lässt sich mithilfe eines Freundes ganz einfach simulieren. Dabei solltest du alle gesammelten Argumente einbringen. Danach kann dir dein Freund ein Feedback geben und eventuell noch einige Verbesserungsvorschläge geben. Hast du die Situation bereits vor der eigentlichen Gehaltsverhandlung ein paar Mal durchgespielt, wird dir womöglich auffallen, dass du deutlich überzeugender und vor allem selbstsicherer bist.
Entschuldige dich nicht
Sei dir immer bewusst, dass du das Recht hast, deinen Leistungen entsprechend entlohnt zu werden. Wenn du mit deinem Chef also über ein neues Gehalt redest, musst du dich nicht wie ein Bittsteller fühlen. Oft führt dies zu Selbstzweifeln und Unsicherheit – was sich allerdings auf dein Auftreten auswirkt. So wirst du womöglich nicht in der Lage sein, deine Forderungen selbstsicher und selbstbewusst vorzubringen.
Trenne berufliches von privatem
Bei der Gehaltsverhandlung solltest du unbedingt vermeiden, private Gründe zu nennen. Wer sein Privatleben mit in die Gehaltsverhandlung bringt, wirkt schnell unprofessionell. Denn Arbeit und Privatleben sollte immer getrennt werden. Wenn du auf private Gründe für eine Gehaltsanpassung zurückgreifst, kann das bei deinem Gegenüber schnell den Eindruck erwecken, dass dir die nötige Professionalität fehlt.
Stelle kein Ultimatum
Stelle während der Gehaltsverhandlung in keinem Fall ein konkretes Ultimatum. Wenn du mit einer Kündigung drohst, kann das schnell auch mal nach hinten losgehen. Du solltest während der Gehaltsverhandlung zwar selbstsicher auftreten, jedoch in keinem Fall aggressiv. Zeige dich deinem Gegenüber lieber offen für eine Verhandlung und diplomatisch. So kommst du viel eher ans Ziel. Natürlich kann es sein, dass dir dein Chef die erwünschte Gehaltsanpassung ausschlägt – er hat dafür aber meist auch gute Gründe, die es sich anzuhören lohnt.
Lass Gesprächspausen zu
Während einer Gehaltsverhandlung kann es durchaus auch einmal zu Gesprächspausen kommen. Vielleicht gehörst auch du zu den Menschen, die diese peinliche Stille nur schwer ertragen. Allerdings solltest du vermeiden, Gesprächspausen mit sinnfreien oder unüberlegten Aussagen auszufüllen – schweige stattdessen. Du wirkst so deutlich entschlossener und unterstreichst gleichzeitig deine letzte Aussage noch einmal eindringlich. Natürlich sollten während des Gesprächs alle Fragen beantwortet und alle Argumente auf den Tisch gebracht werden. Gesprächspausen allerdings solltest du als solche belassen.
Nenne keine konkreten Zahlen
Um deinem Gegenüber etwas entgegenzukommen, ist es oft durchaus sinnvoll, anstelle einer konkreten Summe, eine Von-bis-Spanne zu nennen. Setzte die Höhe dabei so an, dass der niedrigste Wert noch etwas über deiner Schmerzgrenze liegt. Möchtest du also mindestens 30.000 Euro im Jahr haben, lohnt es sich meist, eine Spanne von 31.000 bis 34.000 Euro anzugeben. So erhältst du, auch wenn sich dein Gegenüber auf die niedrigste Summe beruft, mehr als deinen Mindestwunsch. Denke allerdings immer daran, dem Gegenüber deine Schmerzgrenze nicht preiszugeben.
Wenn du eine Von-bis-Spanne nennst, achte unbedingt darauf, dass sie konstant ist. Hast du bereits in einem Anschreiben eine Spanne von 30.000 bis 32.000 Euro angegeben, solltest du im persönlichen Gespräch auch bei dieser bleiben.