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Worauf es beim Motivationsschreiben ankommt

Ob für einen Studienplatz, ein Stipendium oder einen neuen Job: Ein gutes Motivationsschreiben kann der Schlüssel zum Erfolg sein. Natürlich ist es dir bei einer Bewerbung wichtig, dass dein Anschreiben und dein Lebenslauf möglichst perfekt sind. Mit dieser Sorgfalt steigerst du die Chance darauf, dass deine Bewerbung wirklich beachtet wird. Deine Persönlichkeit, individuelle Motivation und besonderen Gründe für einen Job oder ein Studium kannst du jedoch am besten in einem Motivationsschreiben hervorheben. Du solltest dem Motivationsschreiben also ebenfalls besondere Beachtung schenken, auch wenn es nicht offiziell vorgeschrieben ist.

Was ist ein Motivationsschreiben?

Das Motivationsschreiben – auch „dritte Seite“ oder „Seite drei“ genannt – ergänzt das etwas formale und kurze Bewerbungsschreiben. Du hast hier die Möglichkeit, genauer auszudrücken, warum du ideal für die angestrebte Position bist. Argumente, die weder ins Anschreiben noch in den Lebenslauf passen, finden auf der dritten Seite der Bewerbung ihren Platz. Hierbei kann es sich zum Beispiel um ein leidenschaftliches Hobby handeln, das Fähigkeiten voraussetzt, die dich besonders für die Stelle qualifizieren. Während das Anschreiben deine Eignung für die Stelle hervorhebt, betont die „Seite drei“ deine Motivation, die Stelle anzutreten. Das Motivationsschreiben wirkt praktisch als deine Visitenkarte – mit ihr kannst du gezielt Interesse wecken.

Motivationsschreiben: Aufbau

Gestalte dein Motivationsschreiben kurz und knackig. Ein Motivationsschreiben ist üblicherweise nicht länger als eine DIN-A4-Seite. Optisch harmonisiert es mit dem Bewerbungsanschreiben und dem Lebenslauf. Das Design deiner Bewerbungsunterlagen sollte zum potenziellen Arbeitgeber passen.

Die Einleitung in das Motivationsschreiben muss beim Leser Neugier erzeugen. Der Einleitungssatz sollte kurz und prägnant sein. Im Hauptteil erläuterst du deine Motivation in Bezug auf die Arbeitsstelle ausführlich. Im Schlussteil beendest du dein Schreiben auf positive Weise. Bedanke dich im Schlusssatz für die Aufmerksamkeit, die man deinen Unterlagen schenkt, und verabschiede dich auf angemessene Weise. Am Ende deines Motivationsschreibens sollte eine höfliche Grußformel stehen. Nutze Beispielformulierungen sowie Muster und Vorlagen aus dem Internet zur Orientierung.

Für den Aufbau des Motivationsschreibens kannst du aus zwei typischen Varianten wählen:

  1. Aufzählung: Unterteile dein Motivationsschreiben in mehrere Überschriften und fülle es in Form von Stichpunkten mit Inhalten. Gängige Zwischenüberschriften sind zum Beispiel „Stärken“, „Ziele“, „Werte“ und „Motivation“.
  2. Fließtext: Wenn du die Fließtextvariante wählst, gliederst du dein Motivationsschreiben am besten in sinnvolle Abschnitte, die ebenfalls Inhalte wie Stärken, Werte, Ziele und deine persönliche Motivation enthalten. Der Fließtext bietet den Vorteil, dass du besser Zusammenhänge erklären und Bezüge herstellen kannst als in der Aufzählungsform. Achte darauf, deine Sätze kurz zu halten.

Vergleiche dein Motivationsschreiben mit deinem Anschreiben und deinem Lebenslauf, bevor du deine Bewerbung abschickst. Die Inhalte sollten sich nicht widersprechen, aber auch nicht die gleichen Dinge hervorheben. Fällt es dir schwer, eine zusätzliche Seite zu füllen, solltest du lieber auf die dritte Seite in deiner Bewerbungsmappe verzichten, sofern sie nicht explizit gewünscht ist.

Motivationsschreiben: Diese Fragen sollte es beantworten

Das Motivationsschreiben unterstreicht, warum du einen Job machen möchtest und was dich antreibt, in einem bestimmten Unternehmen arbeiten zu wollen. Bei einem Motivationsschreiben für eine interne Bewerbung liegt der Fokus überwiegend auf der neuen Stelle. Du kannst allerdings auf positive Erfahrungen mit deinem Arbeitgeber eingehen.

Die Beantwortung folgender Fragen kann dir beim Formulieren deines Motivationsschreibens helfen:

  • Was sind deine Stärken? Passen deine Talente zur ausgeschriebenen Stelle oder zum Unternehmen, erhöht das deine Chancen erheblich.
  • Was sind deine Werte und wie möchtest du sie ins Unternehmen einbringen?
  • Welche Erfahrungen hast du bisher gemacht? Vielleicht hast du innerhalb eines Ehrenamts oder Hobbys Erfahrungen gesammelt, die du in den Beruf einbringen möchtest. Das kann deine Chancen auf die Stelle steigern, auch wenn du dich von deiner Ausbildung her nur bedingt eignest.
  • Was sind deine beruflichen Ziele? Frage dich, was du erreichen möchtest und was die Stelle dir bietet, um diese Karriereziele zu verwirklichen. Achtung: Der Wunsch nach mehr Geld ist zwar ehrlich, aber kein ausschlaggebendes Argument, dass für dich spricht und dich auszeichnet.
  • Was gefällt dir an dem Unternehmen? Hier kannst du zeigen, dass du dich mit dem Leitbild und den Werten des Unternehmens auseinandergesetzt hast.

Solange du in der Lage bist, im Motivationsschreiben eine sinnvolle und nachvollziehbare Verbindung zwischen dir, der angestrebten Position und dem Unternehmen herzustellen, ist nahezu alles erlaubt. Wichtig ist jedoch, dass du stets bei der Wahrheit bleibst. Beispielsätze aus Bewerbungsvorlagen solltest du nicht einfach übernehmen. Gestalte dein Motivationsschreiben individuell und verzichte auf Floskeln.

Stellenausschreibung im Motivationsschreiben berücksichtigen

Nutze gezielte Hinweise auf Qualifikationen, die dein Wunscharbeitgeber von dir erwartet. Du kannst Angaben aus der Stellenbeschreibung in deinem Motivationsschreiben aufgreifen und auf dich beziehen. Hier hast du die Möglichkeit, einzelne Punkte zu kommentieren, wenn sie dir besonders zusagen. Dein Schreiben sollte zu den Qualitäten des Betriebs aber auch zu den Qualifikationen passen, die in der Ausschreibung gefordert werden.

Wenn es um eine Tätigkeit mit selbständigen Forschungsaufgaben geht, könntest du zum Beispiel erwähnen, dass du bereits in der Schule oder Hochschule gern Forschungsprojekte geleitet und dafür positive Bewertungen erhalten hast. Für den Personaler müssen deine Motivation und Leidenschaft für den Beruf förmlich spürbar sein. Kandidaten mit formal perfekten Noten hat er zur Genüge auf seinem Schreibtisch.

Mit dem Motivationsschreiben hast du die Chance, dich einzigartig zu machen. Indem du aussagekräftige Alleinstellungsmerkmale nennst, kannst du dich von anderen Bewerbern abheben. Gehe im Motivationsschreiben auf Tätigkeitsfelder ein und zeige damit, dass du dich inhaltlich mit dem Job identifizieren kannst.

Im Motivationsschreiben bestimmte Aufgaben nennen

Du stellst im Motivationsschreiben eine Verbindung zwischen dir und den Aufgaben her, welche die Stelle, um die du dich bewirbst, mit sich bringt. Der Personalverantwortliche soll erfahren, warum dir gewisse Tätigkeiten besonders liegen und warum du für die Arbeitsstelle perfekt geeignet bist.

Du kannst neben Hobbys und sozialem Engagement also auch dein besonderes Interesse für Aufgaben herausstellen, die das Berufsfeld beinhaltet. Du musst etwas finden, was dich jenseits von Schulnoten und Studienabschlüssen einzigartig für diese Tätigkeit macht. Auf diese Weise kannst du den Entscheider von dir überzeugen, wenn es einen weiteren Bewerber gibt, der formal genauso gut für den Job oder Studienplatz geeignet ist.

Besondere Fähigkeiten im Motivationsschreiben betonen

Du solltest im Motivationsschreiben nicht nur auf offizielle Qualifikationen und Fachkenntnisse eingehen. Häufig gibt es neben den formalen und fachlichen Voraussetzungen weitere Fähigkeiten, die bei der Stellenvergabe eine wichtige Rolle spielen. Hierbei handelt es sich oft um Kenntnisse, die nicht aus dem Zeugnis ersichtlich sind. So ist ein Beruf im Gesundheitswesen oder ein Medizinstudium eben nicht nur von der Note in Biologie oder einem guten Notendurchschnitt im Abitur abhängig.

Mit einem authentischen und eindrucksvollen Motivationsschreiben kannst du deutlich machen, dass du über eine besondere soziale Motivation für den Beruf verfügst. Wenn es dir wichtig ist, Menschen zu helfen oder du ein außerordentliches Interesse für das Medizinstudium mitbringst, kann das deine Bewerbung von anderen mit gleich guten Noten unterscheidbar machen.

Du kannst in dem Schreiben auch erläutern, warum dir eine absolvierte Ausbildung besonders viel Spaß und Befriedigung gebracht hat, oder warum dir bestimmte Fächer besonders gelegen haben. Natürlich sollten diese Ausbildung und Schulfächer eine Bedeutung für den Job haben, für den du dich bewirbst.

Motivationsschreiben: Beispiel für soziales Engagement

In diesem Teil des Motivationsschreiben kannst du auch auf Kompetenzen eingehen, die für den Beruf wichtig sind und die du zum Beispiel durch private Aktivitäten erlernt oder verbessert hast. Dazu zählt etwa soziales Engagement in der Freizeit. Hast du ehrenamtlich soziale Arbeit mit Menschen geleistet oder als Sanitäter gearbeitet? Dann solltest du das im Motivationsschreiben erwähnen, wenn du zum Beispiel eine Bewerbung für den Rettungsdienst schreibst oder im Krankenhaus arbeiten willst. Das Motivationsschreiben muss besondere persönliche Fähigkeiten (Skills) und Berufsvoraussetzungen unterstreichen.

Soft Skills im Motivationsschreiben nennen

Insgesamt ist das Motivationsschreiben persönlicher als das klassische Bewerbungsschreiben. Das Motivationsschreiben bietet dir die Möglichkeit, individueller auf deine Vorlieben und Motivationen für einen Beruf oder Studiengang einzugehen.

Es gibt bei einer Vielzahl von Bewerbungen, die praktisch alle formal gleich gut sind und ähnliche Abschlüsse aufweisen. Eine immer größere Bedeutung haben deshalb sogenannte Soft Skills wie Konfliktfähigkeit, Belastbarkeit, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz. Nur mit deinen persönlichen Fähigkeiten kannst du dich von anderen Bewerbern abheben und attraktiv für den Job machen.

Gute Lesbarkeit ist im Motivationsschreiben wichtig

Mit dem Motivationsschreiben löst du das Problem, dass besondere Kompetenzen nicht aus den Zahlen und Fakten des Lebenslaufes und des formalen Bewerbungsschreibens herausstechen. Das Motivationsschreiben solltest du daher besonders sorgsam und gut lesbar gestalten.

Gerade selbst verfasste Texte lassen dich Tippfehler nicht so schnell erkennen. Du kannst deinen Text im Internet mit entsprechenden Tools auf Rechtschreib- und Grammatikfehler überprüfen lassen. Besser ist es in der Regel aber, dein Motivationsschreiben einem guten Freund zum Lesen zu geben. Bei dieser Gelegenheit kann er dir gleich ein Feedback zum Inhalt geben. Vielleicht sind dir deine größten Stärken gar nicht bewusst.


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