Eine Frau coacht in einem Bewerbungstraining junge Menschen

Bewerbungstraining: Wie es abläuft und was es bringt

Wie schreibt man eine gute Bewerbung? Wie überzeugt man einen möglichen Arbeitgeber mit dem Anschreiben – und was gehört alles in den Lebenslauf? Das und mehr erfährst du in einem Bewerbungstraining. Ein Bewerbungstraining kann dir helfen, mehr Jobangebote zu bekommen und im Bewerbungsgespräch eine gute Figur zu machen. Aber für wen kommt es wirklich infrage? Welchen Mehrwert bietet es – und wann ist es weniger empfehlenswert? Das und mehr erfährst du in diesem Beitrag.

Bewerbungstraining: Was ist das eigentlich?

Wer einen neuen Job sucht, dem graut es oft vor der unweigerlich damit verbundenen Bewerbungsphase. Das liegt häufig nicht nur daran, dass Bewerbungsgespräche für Nervosität sorgen oder der Druck, sich verkaufen zu müssen, vielen Bewerbern unangenehm ist. Vielen Bewerbern stellen sich ganz praktische Fragen, die sie verunsichern. Das kann etwa die Art und Anzahl der Unterlagen in der Bewerbung betreffen oder die Reihenfolge der jeweiligen Dokumente. Andere fragen sich, ob ihr Bewerbungsfoto gut genug ist oder was es bei einer E-Mail-Bewerbung zu beachten gibt.

Bei allen Hindernissen auf dem Weg zum neuen Job kann ein Bewerbungstraining helfen. Ein Bewerbungstrainer vermittelt dir, worauf es bei einer Bewerbung ankommt. Dabei können die Themen beim Bewerbungstraining von der Frage nach dem passenden Design für die Bewerbung bis zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch oder ein Assessment Center reichen. Kurzum: Alles, was dich in einer Bewerbungsphase beschäftigt, kannst du im Bewerbungstraining besprechen. Ein Bewerbungscoach gibt dir erprobte Ratschläge, die eine positive Rückmeldung auf eine Bewerbung wahrscheinlicher machen können.

Beim Bewerbungstraining erfährst du nicht nur die Basics rund um Bewerbungen. Auch Detail-Fragen kannst du klären. Nicht zuletzt unterstützt dich ein Bewerbungstrainer auch dabei, dein Profil klar herauszuarbeiten. Zusammen findet ihr etwa heraus, wo deine überzeugendsten Stärken liegen und auf welche Weise du in Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen am ehesten punkten kannst. Auch bei der Suche nach passenden Stellenanzeigen kann dir ein Bewerbungscoach helfen.

So läuft ein Bewerbungstraining ab

Wie ein Bewerbungstraining abläuft, hängt einerseits vom Angebot ab, für das du dich entscheidest. Andererseits kommt es auf deine Erwartungen an das Coaching an. Die Angebote bei Bewerbungstrainings sind vielfältig. Professionelle Coaches treffen sich mit dir persönlich. Auch eine Online-Beratung wird häufig angeboten, etwa per Skype. Ebenfalls denkbar sind Kurse und Seminare, die unter anderem von Volkshochschulen und privaten Anbietern angeboten werden. Dort hast du allerdings kein Einzel-Coaching, sondern lernst in der Gruppe mehr darüber, worauf es beim erfolgreichen Bewerben ankommt.

Zum Bewerbungstraining bringst du deine Bewerbungsunterlagen mit, damit ihr sie zusammen sichten und beurteilen könnten. Der Coach gibt dir eine Rückmeldung zur Qualität deiner Bewerbung – und bei Bedarf Tipps, wo du noch nachbessern kannst. Womöglich bist du noch gar nicht soweit, dass du alle Bewerbungsunterlagen beisammenhast. Das ist meist kein Problem, denn der Bewerbungstrainer kann dir auch dabei helfen, überhaupt erst herauszufinden, was du in deine Bewerbung schreiben solltest. Er hilft dir, dein eigenes Profil klar zu sehen und in Worte zu fassen, was dich ausmacht.

Oft ist eine Simulation des Vorstellungsgesprächs Teil von Bewerbungstrainings. Schließlich musst du nicht nur schriftlich, sondern auch persönlich überzeugen, wenn du einen Job ergattern möchtest. Ein Bewerbungsgespräch zu proben kann nicht nur Nervosität verringern. Es kann dir auch das nötige Selbstbewusstsein geben, um deine Gesprächspartner zu überzeugen, wenn es darauf ankommt. Der Bewerbungstrainer gibt dir eine Rückmeldung, wie du auf Außenstehende wirkst und erklärt dir, wie du deinen Auftritt noch verbessern kannst. Auch an einer überzeugenden Selbstvorstellung und souveränen Antworten auf typische Fragen kannst du beim Bewerbungstraining feilen.

Kosten: Wie teuer ist ein Bewerbungstraining?

Ein Bewerbungstraining ist in aller Regel nicht kostenlos. Wenn du einen Bewerbungstrainer engagierst, richten sich die Preise nach dessen Honorar. In der Regel zahlst du pro Stunde. Professionelle Coaches verlangen üblicherweise zwischen 100 und 250 Euro pro Stunde. Wie teuer das Bewerbungstraining für dich wird, hängt dann davon ab, wie viel Hilfe du benötigst.

Viele Bewerbungstrainer bieten nicht nur ein persönliches Bewerbungstraining, sondern auch ein Online-Bewerbungstraining an. Mitunter ist ein solches Angebot etwas günstiger als das Face-to-Face-Treffen. Daneben hast du auch die Option, dich für ein Bewerbungstraining in der Gruppe zu entscheiden. Dafür fallen oft deutlich weniger Kosten an als für ein individuelles Bewerbungstraining. Die Preise für die jeweiligen Angebote variieren in der Regel stark.

Wenn du dich für ein Bewerbungstraining interessierst, lohnt es sich, dir einen Überblick über verschiedene Angebote zu machen. Entscheide nicht nur nach dem Preis – gerade sehr günstige Angebote verhelfen dir womöglich nicht zum gewünschten Erfolg. Bei der ersten Kontaktaufnahme mit einem möglichen Coach kannst du ausloten, ob es auch zwischenmenschlich passt. Auch das ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg deines Bewerbungstrainings.

Vorteile und Nachteile von Bewerbungstrainings

Lohnt sich ein Bewerbungstraining? Das fragt sich wohl nahezu jeder Bewerber, der darüber nachdenkt, ein solches Coaching zu nutzen. Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn ob du dein Bewerbungstraining als nützlich betrachtest, hängt nicht zuletzt vom jeweiligen Angebot und dem Trainer ab. Wenn du nicht sicher bist, ob ein Bewerbungstraining das Richtige für dich ist, solltest du die folgenden Vorteile und Nachteile kennen, die damit verbunden sind.

So kann ein Bewerbungstraining deine Jobchancen verbessern

Viele Bewerber wissen nicht genau, worauf es bei Bewerbungen ankommt und was nötig ist, um im Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck zu hinterlassen. Gerade für Bewerber, die sich lange nicht mehr beworben haben oder für die es um den ersten richtigen Job geht, ergeben sich in Bewerbungsphasen naturgemäß viele Detail-Fragen. Die Antworten darauf etwa durch Google-Suche herauszufinden, kann mühsam sein – und verunsichernd. Denn nicht selten rät ein Bewerbungsratgeber das eine, der nächste gibt dir hingegen ganz andere Tipps. Was stimmt nun?

Mit einem Bewerbungstraining musst du dir diese Frage nicht stellen. Sofern du deinen Bewerbungstrainer für kompetent hältst, kannst du dort all deine Fragen stellen und bekommst verlässliche Antworten. Das gibt dir Sicherheit und hilft, Fehler bei Bewerbungen zu vermeiden, die deine Jobchancen schlimmstenfalls zunichte machen könnten.

Wenn deine Bewerbungsunterlagen optimiert sind, musst du sehr wahrscheinlich weniger Bewerbungen schreiben, bis sich ein Jobangebot ergibt. Viele Bewerber katapultieren sich selbst aus dem Rennen, weil ihre Unterlagen etwa nicht vollständig sind oder sie im Anschreiben nicht den richtigen Ton treffen. Mit einem (guten) Bewerbungstraining passiert dir das nicht.

Besonders nützlich ist gerade für nervöse Bewerber die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch, die mit einem Bewerbungstraining in der Regel verbunden ist. Wie du dich beim ersten Kennenlernen zeigst, hat enormen Einfluss darauf, ob du den Job bekommst oder nicht. Deine Qualifikationen haben dann schon überzeugt – erfolgreich ist jedoch nur, wer sich auch persönlich als der passende Kandidat zeigt. Ein Bewerbungstrainer kann dir helfen, möglichen Arbeitgebern den richtigen Eindruck von dir zu vermitteln.

Für ein Bewerbungstraining spricht nicht zuletzt, dass damit ein Perspektivwechsel einhergeht. Viele Bewerber, die sich ohne fremde Hilfe bewerben, betrachten ihre Bewerbung zu stark aus ihrer eigenen Perspektive. Um überzeugen zu können, musst du dich jedoch in deinen Ansprechpartner bei einem möglichen Arbeitgeber hineinversetzen. Das gelingt vielen Bewerbern mit der Unterstützung eines Bewerbungstrainers besser.

Die Grenzen von Bewerbungstrainings

Andererseits ist ein Bewerbungstraining auch kein Allheilmittel. Viele Bewerber, die ein solches Training nutzen, haben falsche Vorstellungen. Sie erwarten, dass der Bewerbungstrainer ihnen die Arbeit abnimmt. Das stimmt jedoch in aller Regel nicht, es sei denn, du engagierst einen Bewerbungsschreiber. Du erstellst deine Unterlagen selbst, auch wenn du dabei vom Bewerbungscoach unterstützt wirst.

Ein Bewerbungstraining ist auch dann nur bedingt hilfreich, wenn du dich nicht ausreichend darauf vorbereitet hast. Wie gewinnbringend das Training für dich ist, hängt davon ab, ob du weißt, was du willst. Genauso wichtig ist es, dass du dich einbringst und mitdenkst. Ein Bewerbungstrainer ist auf deine Mithilfe angewiesen, denn er kennt dich nicht und kann dir somit auch nicht sagen, was deine größten Stärken sind oder was du ins Anschreiben schreiben solltest.

Wenn du nach Bewerbungstrainings suchst, wirst du schnell feststellen, dass es unzählige Angebote gibt. Nicht jedes Angebot ist wirklich individuell. Wenn sich der Trainer nicht ausreichend auf dich und deine Ziele einlässt, profitierst du womöglich nicht allzu stark von dem Bewerbungstraining. Besonders sehr günstige Angebote sind deshalb mit Vorsicht zu betrachten. Investiere im Zweifel lieber etwas mehr Geld in das Training, damit es dir wirklich etwas bringt.

Nur bedingt individuell sind auch Bewerbungstrainings, die in der Gruppe stattfinden. Wenn du ein Training buchst, das mit zehn anderen Personen an einem Nachmittag durchgeführt wird, kannst du dir von vornherein ausrechnen, wie stark der Trainer auf dich eingehen wird. Solche Kurse sind am ehesten geeignet, wenn du grundsätzlich ein Gefühl dafür bekommen möchtest, wie man sich richtig bewirbt, es dir aber nicht um maximale persönliche Unterstützung geht.

In welchen Situationen kommt ein Bewerbungstraining infrage?

Ein professionelles Bewerbungstraining kann eine Investition sein, von der du noch lange danach zehren kannst. Aber wer braucht es wirklich – und wer kann darauf verzichten? Kurz gesagt kann jeder Bewerber von einem Bewerbungstraining profitieren, der bislang keinen Erfolg mit seinen Bewerbungen hatte. Wenn du trotz vieler Bewerbungen kaum Einladungen zum Vorstellungsgespräch erhältst, liegt der Verdacht nahe, dass deine Bewerbungsunterlagen nicht optimal zusammengestellt sind. Dabei kann dir ein Bewerbungstrainer helfen. Dasselbe gilt, wenn du dich bestmöglich auf eine Bewerbung vorbereiten möchtest, die für dich sehr wichtig ist.

Darüber hinaus eignen sich Bewerbungstrainings vor allem für Bewerber, die sich mit dem Schreiben von Bewerbungen und den Facetten des Bewerbungsprozesses nicht (mehr) gut auskennen. Es kann mühsam sein, sich alle nötigen Informationen rund um Bewerbungen selbst zusammenzusuchen. Mit einem guten Bewerbungstrainer lernst du es gleich richtig – und hast wahrscheinlich mehr Erfolg bei der Jobsuche.

Auf der anderen Seite gibt es auch zahlreiche Bewerber, die schon zig Bewerbungsratgeber verschlungen haben und die sich mit allen Details des Bewerbungsprozesses beschäftigt haben. Sie sind zwar gut informiert, aber häufig fällt es ihnen schwer, im Bewerbungsprozess natürlich zu bleiben. Die Gefahr ist groß, in eine Rolle zu verfallen, die scheinbar überzeugen wird. Wer eine Fassade aufbaut, geht jedoch meist leer aus – die Personalverantwortlichen wollen schließlich den echten Menschen kennenlernen. Halten sie einen Bewerber für wenig authentisch, wird dieser womöglich nicht als passender Kandidat eingestuft. Ein Bewerbungstraining kann dir in solchen Fällen helfen, bei Bewerbungen du selbst zu bleiben.

Bildnachweis: GaudiLab / Shutterstock.com


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