Eine Frau sitzt am Laptop und beantragt einen Bildungskredit

Bildungskredit bekommen: Hast du Anspruch?

Um einen Bildungskredit zu beantragen, musst du dich an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wenden. Denn die Behörde ist für dieses Darlehen zuständig. Der Bildungskredit richtet sich an Schüler und Studenten, die sich in der letzten Ausbildungsphase befinden. Für den Beginn des Studiums ist diese Finanzierungsmethode daher keine Option. Anders als beim Bezug von BAföG ist der Bildungskredit nicht an das Einkommen der Eltern gebunden. Welche weiteren Unterschiede es zwischen BAföG und KfW-Bildungskredit gibt, wie hoch der Kredit ist und wann und wie er zurückgezahlt werden muss, liest du hier.

Was ist der KfW-Bildungskredit?

Der KfW-Bildungskredit wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergeben. Er richtet sich hauptsächlich an Schüler, Auszubildende und Studenten, die sich in der Endphase ihrer Ausbildung befinden und finanzielle Unterstützung benötigen.

Anders als bei anderen Krediten, bei denen Sicherheiten wie eigenes Einkommen oder eine Bürgschaft erforderlich sind, bürgt beim Bildungskredit der Staat. Falls der Kreditnehmer die Raten nicht zurückzahlen kann, haften weder die Eltern noch andere Personen dafür.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt jedes Jahr ein Budget bereit, um den Bildungskredit zu finanzieren. Dadurch erhalten angehende Absolventen die Möglichkeit, ihre Ausbildung abzuschließen.

Es gibt keinen Rechtsanspruch auf den Bildungskredit. Sobald das Budget ausgeschöpft ist, können für den betreffenden Zeitraum keine weiteren Anträge mehr bearbeitet werden.

Bildungskredit und BAföG

Schüler und Studenten, die sich kurz vor ihrem Abschluss befinden und finanzielle Unterstützung benötigen, haben die Möglichkeit, einen Bildungskredit zu beantragen. Im Gegensatz zum BAföG ist der Bildungskredit nicht einkommensabhängig. Das bedeutet, dass einige Personen kein BAföG erhalten, weil das Einkommen ihrer Eltern zu hoch ist. Der Bildungskredit hingegen ist nicht an die Einkommensverhältnisse geknüpft und kann daher auch von Schülern und Studenten beantragt werden, die keine Chance auf BAföG haben.

Der Bildungskredit kann zusätzlich zum BAföG beantragt werden.

Bildungskredit der KfW: die Voraussetzungen

Um einen KfW-Bildungskredit beantragen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Alter: Personen, die einen Bildungskredit beantragen möchten, müssen zwischen 18 und 36 Jahre alt sein.
  • Vollzeitstudium: Du musst nachweisen, dass du dein Studium oder deine (schulische) Ausbildung in Vollzeit absolvierst, um einen Bildungskredit aufnehmen zu können.
  • Länge der Ausbildung: Der KfW-Bildungskredit ist für Personen gedacht, die sich in einem fortgeschrittenen Stadium ihrer Ausbildung befinden. Wenn du bereits ein Bachelor-Studium abgeschlossen hast, erfüllst du normalerweise die Voraussetzungen für einen Bildungskredit. Befindest du dich noch im Bachelor-Studium, kannst du in der Regel ab dem 3. Semester einen Bildungskredit beantragen. Als Auszubildender solltest du eine schriftliche Bestätigung von deinem Ausbildungsbetrieb vorlegen, in der bestätigt wird, dass du die Zwischenprüfung bestanden und die Leistungen des ersten Ausbildungsabschnitts erbracht hast.
  • Staatsangehörigkeit: Die deutsche Staatsbürgerschaft ist eine Voraussetzung für den staatlichen Bildungskredit. Allerdings können auch Personen, die einer Gruppe angehören, die in Paragraph 8 des Berufsausbildungsförderungsgesetzes definiert ist, den Bildungskredit beantragen.

KfW-Bildungskredit beantragen: So gehst du vor

Auf der Seite des Bundesverwaltungsamts bekommt du weitere Informationen zum Thema Bildungskredit. Du solltest die Seite unbedingt aufrufen und dich dort umsehen. Den Antrag auf den Bildungskredit kannst du direkt über die Seite stellen.

Wende dich andernfalls direkt mit einem Schreiben an das Bundesverwaltungsamt. Die Adresse lautet: Bundesverwaltungsamt, BF 4, Vergabe, 50728 Köln.

Stell den Antrag für den Bildungskredit erst, wenn du den geforderten Nachweis über eine „fortgeschrittene Ausbildung“ auf jeden Fall erbringen kannst. Es macht wenig Sinn, den Kredit zu Beginn deines Studiums zu beantragen, wo du das Kriterium noch nicht nachweisen kannst.

Stelle den Antrag idealerweise, wenn du dich kurz vor dem nächsten Studien- oder Ausbildungsabschnitt befindest. Ein paar Wochen vor Beginn des zweiten Studienabschnitts oder des Masterstudiengangs ist ein guter Zeitpunkt.

Beachte jedoch, dass die Bearbeitung des Antrags etwas Zeit in Anspruch nimmt. Verzögere den Antrag also nicht zu lange, da du sonst in finanzielle Schwierigkeiten geraten könntest.

Die erforderlichen Unterlagen für den Antrag findest du ebenfalls auf der Website des Bundesverwaltungsamts. Die Anforderungen können variieren – je nachdem, ob du einen Bachelor- oder Masterstudiengang absolvierst oder zum Beispiel Schüler einer Berufsakademie bist. Schaue am besten auf der Website nach.

Alternativ kannst du auch telefonische Beratung in Anspruch nehmen. Das Servicetelefon ist montags bis donnerstags von 10:30 bis 12:00 Uhr und nachmittags von 13:30 bis 14:30 Uhr besetzt. Am Freitag sind die Mitarbeiter zwischen 10:30 und 12:00 Uhr erreichbar. Die Telefonnummer lautet: 0228/99353-4492.

Die Höhe des Kredits: Wie viel Bildungskredit bekomme ich?

Bei einem Bildungskredit kannst du monatlich bis zu 300 Euro erhalten. Es besteht auch die Möglichkeit, kleinere Beträge wie zum Beispiel 100 oder 200 Euro pro Monat zu wählen. Du kannst selbst festlegen, wie viel Kredit du monatlich benötigst.

Die Dauer des Kredits ist ebenfalls variabel. Die Mindestlaufzeit beträgt 3 Monate und die maximale Laufzeit liegt bei 24 Monaten. Wenn du dich für die maximale Förderung (300 Euro) und die maximale Laufzeit (24 Monate) entscheidest, ergibt sich ein Darlehen von insgesamt 7.200 Euro.

Es ist sogar möglich, eine einmalige Abschlagszahlung in einer höheren Höhe zu erhalten. Beträge von bis zu 3.600 Euro sind denkbar.

Bildungskredit zurückzahlen: Das solltest du wissen

Anders als beim zinsfreien BAföG-Darlehen fallen beim KfW-Bildungskredit Zinsen an. Die Höhe der Zinsen variiert, da sie an den Leitzins gebunden sind. Die KfW ist jedoch bekannt für ihre günstigen Konditionen.

Die Rückzahlung des Bildungskredits beginnt vier Jahre nach der letzten Zahlung. Aktuell beläuft sich die monatliche Rate auf 120 Euro. Wenn du den Kredit schneller zurückzahlen möchtest, kannst du eine vorzeitige Rückzahlung beantragen. Dabei kannst du zwischen teilweiser oder vollständiger Rückzahlung wählen. Es ist ratsam, frühzeitig Kontakt mit der KfW aufzunehmen und das Vorgehen im Voraus zu klären.

Ein Unterschied zum BAföG ist, dass es beim Bildungskredit keinen teilweisen Erlass des Darlehens aufgrund besonders guter Studienleistungen gibt. Der KfW-Bildungskredit muss in jedem Fall vollständig zurückgezahlt werden, unabhängig davon, ob du zu den Studierenden mit herausragenden Leistungen gehörst.

Bildnachweis: shurkin_son / Shutterstock.com


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