EDV- vs. IT-Kenntnisse: Was gehört in deinen Lebenslauf?
Ob Programmierkenntnisse oder Erfahrung im Umgang mit Excel oder Social Media: Für Bewerber ist es wichtig, solche Kompetenzen im Lebenslauf anzugeben. Viele Jobsuchende sind jedoch unsicher, wie sie diese Fähigkeiten richtig betiteln. Neben der lange Zeit gängigen Formulierung EDV-Kenntnisse ist im Lebenslauf immer öfter von IT-Kenntnissen die Rede. Hier erfährst du, wo der Unterschied liegt und welche Bezeichnung die beste Lösung ist.
Wo ist der Unterschied zwischen EDV- und IT-Kenntnissen?
EDV- oder IT-Kenntnisse – ist das nicht das Gleiche? Beide Formulierungen sind geläufig, um bestimmte Kompetenzen im Lebenslauf anzugeben. Sie werden häufig synonym verwendet, bei genauerer Betrachtung gibt es jedoch Unterschiede zwischen EDV- und IT-Kenntnissen.
Der Begriff EDV steht für elektronische Datenverarbeitung. Die Bezeichnung gibt es schon lange. Sie bezieht sich auf fast alles, was mit der Verwendung von Computern zusammenhängt. Typische EDV-Kenntnisse betreffen etwa Office-Programme wie Microsoft Word oder Excel sowie Erfahrungen mit bestimmten Betriebssystemen oder der Eingabe von Daten.
IT ist der zeitgemäße, etwas modernere Begriff. Er umfasst mehr als „nur“ die EDV. Sämtliche technologischen Anwendungen, digitalen Tools und Systeme fallen darunter. Beispiele für IT-Kenntnisse sind etwa Kompetenzen im Umgang mit IT-Systemen, bestimmter Hardware oder Programmiersprachen. Im Vergleich zu EDV-Kenntnissen stecken hinter IT-Kenntnissen meist ein detaillierteres Wissen und fortgeschrittene Fähigkeiten.
Was bei der Jobsuche gefragt ist – EDV- oder IT-Kenntnisse –, hängt auch von dem Beruf und der Branche ab. In Jobs, in denen technologische Fähigkeiten essenziell sind, geht es wahrscheinlich primär um IT-Kenntnisse. EDV-Kenntnisse sind demgegenüber zum Beispiel in der Verwaltung und im kaufmännischen Bereich gefragt.
Welchen Begriff sollte man also im Lebenslauf verwenden? Das kommt darauf an, wo du dich bewirbst. EDV klingt etwas altbacken, kann aber bei traditionellen Firmen noch gängig sein. Je moderner das Unternehmen und je größer die Rolle, die Technologien dabei spielen, desto eher ist die Bezeichnung IT-Kenntnisse die bessere Wahl.
Die Bedeutung von EDV- und IT-Kenntnissen im Joballtag
EDV- und IT-Kenntnisse spielen im Joballtag eine immer entscheidendere Rolle. Während es noch vor einigen Jahrzehnten in erster Linie darum ging, überhaupt einen Computer bedienen und grundlegende Programme nutzen zu können, hat sich die Bedeutung der digitalen Möglichkeiten deutlich ausgeweitet.
Wie relevant EDV- oder IT-Kenntnisse bei der Arbeit sind, hängt stark von der konkreten Tätigkeit und der Branche ab. EDV-Kenntnisse sind bei Bürojobs grundlegend. Beschäftigte müssen Dokumente erstellen und bearbeiten, E-Mails schreiben, Termine digital planen und womöglich auch mit Tabellen kalkulieren können. Auch die Eingabe von Daten in Datenbanken kann gefragt sein, ebenso der Umgang mit ERP-Systemen. Weil solche Kenntnisse essenziell sind, setzen viele Arbeitgeber sie voraus.
Im Unterschied zu EDV sind IT-Kenntnisse spezialisierter und tiefgehender. Dadurch sind sie für manche Beschäftigten wichtiger als für andere. Auf die IT sind sie in ihrer Bedeutung aber längst nicht mehr begrenzt. In fast allen Tätigkeitsfeldern gibt es Anwendungen, die wichtig oder hilfreich sind. Wer entsprechende Kompetenzen besitzt, kann dadurch bei Bewerbungen punkten und ist im Joballtag womöglich produktiver, flexibler und effizienter. Arbeitgeber sehen es zudem gern, wenn sich ihre Mitarbeiter freiwillig weiterbilden und sich Kenntnisse im Umgang mit digitalen Tools aneignen.
EDV- und IT-Kenntnisse können bei der Jobsuche entscheidende Faktoren sein. Außerdem sind sie eine wichtige Grundlage für die eigene berufliche Entwicklung. Ältere Beschäftigte können damit zeigen, dass sie anpassungsfähig und bereit sind, sich den Herausforderungen des digitalen Wandels zu stellen. Jüngere Bewerber können mit IT-Kenntnissen punkten, die über die üblichen Basics hinausgehen.
Mit spezifischen IT-Kenntnissen können Arbeitnehmer nicht nur ihre Chancen bei der Jobsuche verbessern. Es kann damit auch leichter sein, sich zu spezialisieren und Zugang zu bestimmten Berufszweigen zu finden. Damit sind sie ein nicht zu unterschätzender Karrierefaktor.
IT-Kenntnisse im Lebenslauf: Worauf Arbeitgeber achten
Für viele Arbeitgeber spielen EDV- und IT-Kenntnisse im Lebenslauf eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, wie aussichtsreich eine Kandidatin oder ein Kandidat ist. Personalverantwortliche schauen deshalb genau hin, womit sich Jobsuchende auskennen. Was Bewerber mitbringen, wird mit den Anforderungen abgeglichen, die mit der freien Stelle einhergehen.
Damit Personaler sich ein möglichst genaues Bild von den Fähigkeiten der Bewerber machen können, ist es wichtig, sich klar auszudrücken. Dabei helfen spezifische Formulierungen wie „sehr gute Kenntnisse“ oder „sehr häufige Anwendung“. Bewerber können sich auch „Grundkenntnisse“ attestieren oder sich als „Experte“ bezeichnen.
Je nach Job können bestimmte EDV- und IT-Kenntnisse wichtig sein. Wer sich etwa im Umgang mit einem Programm oder einer App auskennt, kann damit punkten. Für Bewerber ist es daher sinnvoll, namentlich auf relevante Anwendungen im Lebenslauf einzugehen. So gibt es für die Personalverantwortlichen keinen Zweifel daran, womit sie sich auskennen. Das gilt umso mehr, wenn digitale Tools im Arbeitsalltag unerlässlich sind.
Für Arbeitgeber ist es hilfreich, wenn IT-Kenntnisse überprüft werden können. Dafür sind Zertifikate nützlich, zum Beispiel für die Teilnahme an einer Weiterbildung oder einem Kurs. Sie können an die Bewerbung angehängt werden.
IT- und EDV-Kenntnisse im Lebenslauf angeben: Tipps für Jobsuchende
Für die Angabe der EDV- oder IT-Kenntnisse im Lebenslauf solltest du eine eigene Rubrik nutzen. Ob du dabei lieber von „IT-Kenntnissen“ oder „EDV-Kenntnissen“ reden möchtest, solltest du von deinen Qualifikationen, dem Job und dem Arbeitgeber abhängig machen. Grundsätzlich klingt „IT-Kenntnisse“ moderner. In Bereichen wie der öffentlichen Verwaltung oder bei kleinen Firmen des Mittelstands stolpert aber wahrscheinlich niemand über „EDV-Kenntnisse“. Du kannst auch alternative Formulierungen wie beispielsweise „Digitale Kompetenzen“ nutzen. Entscheidend ist, dass Personalverantwortliche sofort erkennen können, um welche Kompetenzen es sich handelt.
Bei der Auswahl von IT-Kompetenzen ist es wichtig, dass du dich an den Anforderungen für die Stelle orientierst. Die Stellenausschreibung kann dir wertvolle Hinweise darauf geben, welche Fähigkeiten gefragt oder wünschenswert sind.
Deine EDV-Kenntnisse listest du tabellarisch und stichpunktartig auf. In Bezug auf die Reihenfolge ist es sinnvoll, sich daran zu orientieren, was besonders wichtig für die Stelle ist. Es kommt auch darauf an, wie fortgeschritten deine Kenntnisse sind. Grundkenntnisse finden sich also tendenziell weiter unten, genau wie IT-Skills, die andere Bewerber wahrscheinlich auch haben.
Es ist wichtig, dass du deine IT-Kenntnisse im Lebenslauf klar formulierst. Sorge dafür, dass die Personalverantwortlichen einschätzen können, wie tief deine Kenntnisse gehen, indem du auf dein Niveau oder die Häufigkeit der Anwendung eingehst.
Bei umfangreichen IT-Kompetenzen kann eine weitere Untergliederung der Kenntnisse sinnvoll sein. Du kannst dabei zum Beispiel nach Software, Netzwerken, Programmiersprachen oder Content-Management-Systemen unterscheiden.
Beispiele für die Angabe von IT- und EDV-Kenntnissen im Lebenslauf
Für Personalverantwortliche ist es wichtig, dass sie deine Kompetenzen realistisch einschätzen können. Daher solltest du nicht nur Programme auflisten, sondern auch ergänzen, wie gut du dich damit auskennst.
Hier sind einige Beispiele dafür, wie das klingen könnte:
Beispiel 1
- IT-Kenntnisse:
o Software: Sicher im Umgang mit MS Office (Word, Excel, PowerPoint), Grundkenntnisse in SAP
o Tools: Regelmäßige Anwendung von Trello, Jira, Canva
Beispiel 2
IT-Skills:
Office-Programme:
- Microsoft Word (regelmäßige Anwendung)
- Microsoft Excel (regelmäßige Anwendung)
- Microsoft PowerPoint (gelegentliche Anwendung)
ERP-Systeme:
- SAP (sehr gute Kenntnisse)
- DATEV (Grundkenntnisse)
Programmiersprachen:
- Python (sehr gute Kenntnisse)
- Java (sehr gute Kenntnisse)
- SQL (gute Kenntnisse)
Beispiel 3
Digitale Kompetenzen:
- Projektmanagement: Jira, Confluence (regelmäßige Nutzung)
- Content Management: WordPress (regelmäßige Nutzung), Typo3 (gelegentliche Nutzung)
- Office-Anwendungen: MS-Office (insbesondere Excel, Word)
- Bildbearbeitung: Adobe Photoshop (regelmäßige Nutzung)
EDV- oder IT-Kenntnisse im Vorstellungsgespräch erläutern
Wenn EDV- oder IT-Kenntnisse im Joballtag eine wichtige Rolle spielen, sind entsprechende Nachfragen im Bewerbungsgespräch wahrscheinlich. Für Bewerber ist es daher sinnvoll, sich darauf vorzubereiten. Dabei hilft es, sich mit dem Anforderungsprofil für die Stelle zu befassen. Daraus geht hervor, welche IT-Kenntnisse elementar oder wünschenswert sind.
Als Bewerber kannst du punkten, wenn du konkrete Beispiele für Situationen nennen kannst, in denen du bestimmte Tools genutzt hast. Warte nicht ab, bis man dich danach fragt, sondern streue die entsprechenden Informationen an passenden Stellen in das Gespräch ein. Du kannst zum Beispiel erläutern, dass du in deiner letzten Stelle Umsatzanalysen mithilfe von Pivot-Tabellen erstellt hast. Oder dass du dich um die Veröffentlichung von Beiträgen im Content-Management-System gekümmert hast.
Es ist wichtig, im Umgang mit EDV- oder IT-Kenntnissen ehrlich zu sein. Dichte dir keine Kompetenzen an, die du gar nicht besitzt. Das fliegt womöglich schon im Vorstellungsgespräch auf und kann deine Chancen verschlechtern. Falls du nach einer Software gefragt wirst, mit der du dich nicht im Detail auskennst, räume das am besten offen ein. Zugleich machst du deutlich, dass du sicher bist, dass du das bei Bedarf schnell ändern könntest.
Es lohnt sich außerdem für Bewerber, zu zeigen, dass sie die eigenen IT-Kenntnisse auf dem neuesten Stand halten. Wer zum Beispiel freiwillig einen Online-Kurs gemacht oder an einem Workshop teilgenommen hat, zeigt nicht nur, dass er sich mit bestimmten Anwendungen auskennt. Er stellt auch andere wünschenswerte Eigenschaften wie Engagement und Eigeninitiative unter Beweis.
IT-Kenntnisse im Lebenslauf: Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
Wenn Bewerber über spezielle oder umfangreiche IT-Skills verfügen, kann das ihre Chancen bei der Jobsuche verbessern. Damit die Angabe von EDV-Kenntnissen im Lebenslauf wirklich vorteilhaft ist, ist es wichtig, typische Fehler zu vermeiden.
Reine Auflistung
Es ist nicht sinnvoll, Software, Tools und Netzwerkkenntnisse einfach aufzulisten. Zwar bekommen Personaler dadurch einen Vorgeschmack darauf, womit du dich auskennst – sie haben aber keine Vorstellung davon, wie gut deine Kenntnisse sind. Deshalb solltest du immer erläutern, wie gut du dich auskennst.
Veraltete Begriffe nutzen
Deine IT-Kenntnisse sollten so formuliert werden, wie es derzeit üblich ist. Wenn du veraltete Begriffe verwendest, kann das den Eindruck erwecken, dass du bei neueren Technologien nicht auf dem neuesten Stand bist. Etwas angestaubt wirken etwa die Formulierungen „EDV-Kenntnisse“ und „PC-Kenntnisse“.
Veraltete Technologien angeben
Ebenso wenig förderlich ist es, wenn du Programme im Lebenslauf angibst, die gar nicht mehr genutzt werden. Microsoft FrontPage wurde zum Beispiel schon seit mehr als 20 Jahren nicht mehr aktualisiert und auch den Netscape Navigator nutzt niemand mehr, um im Internet etwas zu suchen. Ebenso veraltet sind beispielsweise die Programmiersprachen Pascal und Delphi. Achte darauf, dass deine Kenntnisse in der modernen Arbeitswelt noch relevant sind.
Unwichtige IT-Kompetenzen angeben
Apropos Relevanz: Es ist nicht hilfreich, wenn du IT-Kenntnisse im Lebenslauf angibst, die für die angestrebte Stelle keine Bedeutung haben. Das gilt besonders, wenn du ohnehin nur Grundkenntnisse hast und sich aus deiner Erfahrung beim besten Willen kein Nutzen ziehen lässt. Orientiere dich daran, was im Einzelfall wichtig ist, statt pauschal alles anzugeben, was dir einfällt.
Keine sinnvolle Gliederung
Es kann auch ein Nachteil sein, IT-Kenntnisse im Lebenslauf nicht sinnvoll zu gliedern. Je umfangreicher deine Kompetenzen sind, desto problematischer ist dieser Fehler, weil deine Kenntnisse dadurch sehr unübersichtlich werden können. Achte darauf, deine Angaben so zu strukturieren, wie es für einen spezifischen Job sinnvoll ist.
Nicht bei der Wahrheit bleiben
Selbstverständlich solltest du weder übertreiben noch lügen, wenn es darum geht, im Lebenslauf IT- oder EDV-Kenntnisse anzugeben. Das könnte früher oder später auffallen und dazu führen, dass du eine Abmahnung oder Kündigung erhältst. Mindestens aber wird es das Verhältnis zu deiner Chefin oder deinem Chef belasten, wenn du es im Lebenslauf mit der Wahrheit nicht so genau genommen hast.
EDV-Kenntnisse nachweisen: Zertifikate in den Anhang der Bewerbung?
Um IT-Kenntnisse nachzuweisen, können sich Zertifikate anbieten – jedenfalls für Bewerber, die an entsprechenden Kursen und Weiterbildungen teilgenommen haben. Sollte man solche Nachweise bei einer Bewerbung mitschicken?
Das kommt darauf an, um welche Fähigkeiten und welche Stelle es geht. Handelt es sich um Kompetenzen, die zwar sicherlich nicht schaden, aber auch nicht essenziell sind, kann es besser sein, auf das Zertifikat im Anhang zu verzichten. Bewerbungen sollten immer so kompakt wie möglich sein. Alles, was angehängt wird, muss deshalb von hohem Interesse für Personalverantwortliche sein.
Anders verhält es sich, wenn es um IT-Kompetenzen geht, die für den Job essenziell sind. Dann können Bewerber sich positiv von der Konkurrenz abheben, wenn sie ihre Kenntnisse mit einem Zertifikat untermauern können.
Entscheide im Einzelfall, ob ein Zertifikat deine Bewerbung aufwertet oder ob es eine so geringe Relevanz hat, dass es für den Personaler wahrscheinlich keine große Rolle spielt. In letzterem Fall lässt du den Nachweis einfach weg, kannst aber im Lebenslauf ruhig erwähnen, dass du an einem Kurs teilgenommen hast.
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