Eltern im Lebenslauf angeben: Wann ist die Angabe sinnvoll?
Der Lebenslauf ist ein zentraler Bestandteil einer Bewerbung und hat großen Einfluss darauf, ob deine Bewerbung erfolgreich ist oder nicht. Gerade Berufsanfänger tun sich häufig schwer mit dem Dokument und haben viele Fragen – etwa, ob sie die Eltern im Lebenslauf angeben sollen. Denn es gibt Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, die Eltern oder deren Beruf zu erwähnen.
Wann sollte ich meine Eltern im Lebenslauf angeben?
Noch bis vor einigen Jahren war es vollkommen normal, dass man bei einer Bewerbung auch die Eltern im Lebenslauf angegeben hat. Heute ist das nicht mehr so.
In den meisten Bewerbungen beziehungsweise in den meisten Lebensläufen werden die Eltern und ihre Berufe nicht mehr erwähnt. Das liegt vor allem daran, dass der Beruf der Eltern nichts über die Fähigkeiten und Stärken des Bewerbers aussagt.
Außerdem möchten viele Bewerber nur die nötigsten persönlichen Informationen teilen und stattdessen den Fokus auf ihre Kenntnisse und Fähigkeiten legen. Und auch viele Unternehmen verlangen nicht mehr so viele persönliche Angaben wie noch vor einiger Zeit. Bestes Beispiel: Das früher obligatorische Bewerbungsfoto, auf das viele Unternehmen mittlerweile komplett verzichten.
So ist es nur folgerichtig, dass in der Regel auch die Eltern im Lebenslauf nicht mehr erwähnt werden. Denn es handelt sich dabei um eine persönliche Angabe, die nichts über den Bewerber selbst aussagt und die außerdem nicht ohne besonderen Grund geteilt werden sollte.
Eltern im Lebenslauf angeben: Dann kann es sich lohnen
Es gibt jedoch weiterhin Konstellationen, in denen es sich anbietet, die Eltern und vielleicht auch deren Beruf im Lebenslauf zu erwähnen.
Nehmen wir beispielsweise an, dass du gerade die Schule abgeschlossen hast und auf der Suche nach einem Praktikumsplatz bist. Vermutlich hast du kaum oder gar keine Berufserfahrung, auf die du in deinem Lebenslauf und Anschreiben verweisen kannst. Wenn du dich in einer solchen Situation auf ein Praktikum bei einem Tierarzt bewirbst und auch deine Eltern Ärzte sind, kannst du mit einer gewissen thematischen Nähe punkten.
Du kannst dann nicht nur im tabellarischen Lebenslauf, sondern vor allem im Anschreiben auf den Beruf deiner Eltern eingehen. Die Verknüpfung bringt auch einen gewissen roten Faden in deine Bewerbung. Denn sie macht greifbar, warum du dich für das Praktikum in einer tierärztlichen Praxis interessierst.
Gleiches gilt auch für andere Berufe: Wenn deine Eltern ein eigenes Ladengeschäft betreiben und du dich um ein Praktikum bei einem großen Einzelhändler bewirbst, kann dir auch das helfen. In diesem Fall kannst du davon erzählen, wie du schon als Kind im Laden „geholfen“ und deine Leidenschaft für den Einzelhandel entdeckt hast.
Zwischenfazit: Eltern im Lebenslauf angeben
Das Zwischenfazit zur Frage, ob du deine Eltern im Lebenslauf angeben sollst, lautet: In einigen Fällen kann es sich lohnen, deine Eltern zu erwähnen. Es ist jedoch ratsam, ihre Berufe eher im Anschreiben als im Lebenslauf zu erwähnen. Und zwar auch nur dann, wenn sich eine Verbindung zur angestrebten Positionen oder zum gewünschten Unternehmen herstellen lässt.
Besonders wichtig: Erwähne deine Eltern nur als Berufsanfänger in deiner Bewerbung. Wenn eine erfahrene Person sich auf eine neue Position bewirbt und ihre Eltern im Lebenslauf angibt, wirkt das normalerweise befremdlich. Der Personaler wird sich wahrscheinlich fragen, welche Relevanz diese Information hat. Ein unsicherer oder misstrauischer Personaler ist keine gute Grundlage für eine erfolgreiche Bewerbung.
Angaben im Lebenslauf: Das gehört in die Bewerbung hinein
Wenn du deine Eltern im Lebenslauf angeben möchtest, sollte es einen guten Grund dafür geben. In vorherigen Abschnitten haben wir einige Gründe genannt, die diese Angabe rechtfertigen können.
Letztlich entscheidest du, ob du deine Eltern in deinem Lebenslauf oder deiner Bewerbung erwähnen möchtest. Es besteht keine Verpflichtung dazu. Abgesehen davon gibt es allerdings bestimmte Informationen, die unbedingt in deinem Lebenslauf enthalten sein sollten. Das Fehlen dieser Informationen könnte deinen Lebenslauf als unvollständig erscheinen lassen, was sich negativ auswirken könnte.
Schauen wir uns nun an, welche Angaben auf keinen Fall in deinem Lebenslauf fehlen dürfen:
- Persönliche Informationen: Als Bewerber musst du in deinem Lebenslauf deinen Namen, deinen Geburtsort und dein Geburtsdatum angeben. Ebenfalls gehört die Angabe deiner Staatsangehörigkeit in den Abschnitt „Persönliche Informationen“.
- Berufserfahrung: In diesem Abschnitt deines Lebenslaufs kannst du alternativ „Praktische Erfahrung“ oder „Berufliche Tätigkeiten“ verwenden. Hier solltest du deine bisherigen beruflichen Stationen auflisten. Auf der linken Seite vermerkst du den Zeitraum, in dem du in der jeweiligen Position tätig warst. Rechts gibst du deinen Jobtitel an und listest darunter stichpunktartig die Aufgaben auf, die mit der Position verbunden waren. Denke daran: Die Aufgaben, die du in deinem Lebenslauf aufführst, sollten idealerweise zur angestrebten Position oder dem Unternehmen passen, bei dem du dich bewirbst. Personaler schätzen es, wenn deine vorherige Tätigkeit zur ausgeschriebenen Stelle passt oder wenn du relevante Fähigkeiten besitzt, die du in der neuen Position sofort einsetzen kannst.
- Schulische (und universitäre) Ausbildung: Im nächsten Abschnitt deines Lebenslaufs widmest du dich deiner Schulbildung, deinem Ausbildungsberuf oder deiner akademischen Laufbahn. Hier kannst du alles aufführen, was du gelernt hast und was für die Stelle relevant ist, auf die du dich bewirbst. Wenn du viele nebenberufliche Weiterbildungen absolviert hast, erwähne nur diejenigen in deinem Lebenslauf, die dir einen klaren Wettbewerbsvorteil in Bezug auf die angestrebte Position verschaffen. Konzentriere dich auf Weiterbildungen und Zertifikate, die direkt mit der ausgeschriebenen Stelle zusammenhängen.
- Kenntnisse und Fähigkeiten: Nenne auch hier nur wirklich relevante Informationen. In der Regel findest du in der Stellenanzeigen Hinweise darauf, welche Kenntnisse und Fähigkeiten der Arbeitgeber sucht. Angaben zu IT-Skills und Fremdsprachkenntnissen sind heutzutage fast immer gefragt.
- Ort, Datum und Unterschrift: Der Lebenslauf endet in der Regel mit der Angabe des Ortes, des Datums und deiner Unterschrift. Achte unbedingt darauf, dass das Datum aktuell ist – gegebenenfalls kannst auch vordatieren. Wenn du nicht jeden Lebenslauf eigenhändig unterschreiben möchtest, kannst du deine Unterschrift auch scannen und digital in den Lebenslauf einfügen.
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