Eine Abteilungsleiterin verspricht einen Bonus, was ist die extrinsische Motivation?

Extrinsische Motivation verstehen & gezielt steigern

Für Dinge, die uns nicht immens viel Spaß machen, die wir aber trotzdem erledigen müssen, brauchen wir extrinsische Motivation. Was das genau ist und wie du deine extrinsische Motivation fördern kannst, erfährst du hier.

Definition: Was ist extrinsische Motivation?

Extrinsische Motivation bedeutet, dass du bestimmte Dinge nur tust, weil es dafür einen äußeren Anreiz gibt. Du lernst zum Beispiel für eine Klausur, weil dir andernfalls schlechte Noten drohen. Du bereitest die Präsentation für deinen Vorgesetzten bis ins kleinste Detail vor, weil du weißt, dass du sonst von deinem Chef kritisiert wirst.

Wenn du extrinsisch motiviert bist, machst du Dinge also deshalb, weil du Angst vor den Konsequenzen hast oder aber, weil du an den positiven Folgen interessiert bist.

Extrinsische Motivation und intrinsische Motivation: die Unterschiede

Extrinsische Motivation ist damit das Gegenteil von intrinsischer Motivation. Letzteres bedeutet nämlich, dass du etwas tust, weil es dir Spaß macht, du daran glaubst oder aber es deinen Werten und Vorstellungen entspricht.

Wenn dir der Umweltschutz ein echtes Anliegen ist und du in deiner Freizeit ehrenamtlich für eine Umweltschutzorganisation arbeitest, ist das ein gutes Beispiel für intrinsische Motivation.

Extrinsische Motivation: Beispiele

Wir alle müssen vermutlich jeden Tag Dinge tun, die uns nicht voll und ganz erfüllen, aber um Geld zu verdienen oder später die Aussicht auf einen guten Job zu haben, bleibt uns häufig keine andere Wahl. Kaum ein Mensch wird sein Leben bestreiten können, indem er nur das tut, wozu er aus tiefstem Herzen Lust hat oder womit er sich selbst verwirklichen kann.

Vielleicht kommen dir diese Beispiele für extrinsische Motivation daher bekannt vor:

  1. Belohnung: Dein Chef verspricht allen Mitarbeitern eine Bonuszahlung, wenn sie es schaffen, das Projekt innerhalb der knappen Deadline zum Abschluss zu bringen.
  2. Anerkennung: Du lernst verbissen für deinen Abschluss, um eine gute Note zu erzielen. Denn du weißt, dass du mit einer guten Note viel Beachtung und Anerkennung aus deinem Umfeld bekommen kannst.
  3. Bestrafung: Deine Mitbewohner in der WG verdonnern dich dazu, den Abwasch für eine komplette Woche zu übernehmen, wenn du die Einkäufe nicht rechtzeitig erledigst.

All das sind Beispiele für extrinsische Motivation und doch unterscheiden sie sich. Die ersten beiden Arten von extrinsischer Motivation beruhen darauf, dass du eine Belohnung oder positive Bestätigung von außen erhältst, wenn du das vorgegebene Ziel erreichst. In dem dritten Beispiel wirst du dagegen extrinsisch motiviert, weil du eine Strafe vermeiden möchtest.

Extrinsische Motivation im Job: Darum ist sie so wichtig

Arbeitgeber sind darauf angewiesen, dass ihre Mitarbeiter bestmögliche Arbeit abliefern. Das gelingt natürlich nicht immer – aus unterschiedlichen Gründen. Manche Beschäftigte interessieren sich nicht wirklich für ihre Arbeitsaufgaben und machen daher nur Dienst nach Vorschrift. Andere Mitarbeiter sind gerade montags recht wenig motiviert, da sie lieber noch einen weiteren freien Tag genießen würden.

Der Erfolg des Unternehmens hängt jedoch davon ab, dass Mitarbeiter sich auch dann für die Firma ins Zeug legen, wenn sie eigentlich gar keine Lust darauf haben. Denn die Produktivität im Betrieb hängt eng mit der Motivation der Mitarbeiter zusammen. Und Betriebe, die über einen längere Zeitraum nur eine geringe Produktivität verzeichnen, geraten in wirtschaftliche Schieflage. Überspitzt ausgedrückt: Wer nicht motiviert arbeitet, gefährdet im schlimmsten Fall seinen eigenen Arbeitsplatz – und den seiner Kollegen.

Daher achten Arbeitgeber schon im Bewerbungsprozess darauf, dass ihre Mitarbeiter über diese Fähigkeit verfügen. Du solltest daher im Vorstellungsgespräch betonen, dass du in der Lage bist, dich auch für Dinge zu begeistern, die dir nicht unbedingt den größten Spaß machen. Du solltest dabei konkrete Beispiele nennen können, bei denen es dir gelungen ist, deine extrinsische Motivation zu fördern.

Der Ursprung der extrinsischen Motivation

Wenn du nicht sicher bist, wie du den Personaler im Bewerbungsgespräch davon überzeugst, dass du dich extrinsisch motivieren kannst, hilft es, dich zunächst mit den möglichen Quellen der extrinsischen Motivation zu befassen.

Zu diesen zählen häufig:

  1. Geld
  2. Lob
  3. Wertschätzung
  4. Anerkennung
  5. Machtgefühl
  6. Gruppenzugehörigkeit
  7. Gruppenzwang
  8. Angst vor negativen Konsequenzen
  9. Furcht vor Nachteilen

Gut möglich, dass es für dich noch viele weitere Gründe gibt, die dich motivieren können. Achte im Vorstellungsgespräch darauf, dass du den Fokus nicht zu sehr auf die negativen Aspekte legst. Personaler möchten lieber hören, dass du dich von positiven Gesichtspunkten motivieren lässt.

Extrinsische Motivation fördern: So gelingt es

Du solltest einige Tricks auf Lager haben, wie du deine extrinsische Motivation fördern kannst. Es gibt nämlich gleich mehrere Möglichkeiten, wie du deinen inneren Schweinehund überwinden kannst. Und wenn du weißt, wie das geht, kannst du das Geheimnis deines Erfolgs auch dem Personaler im Vorstellungsgespräch verraten:

  1. Ziele setzen: Wenn du dir dein Ziel ganz deutlich vor Augen führst, fällt es dir leichter, dich extrinsisch zu motivieren. Ein Beispiel: Du planst, bis zum Ende des Jahres deine Performance im Job zu steigern, sodass du gute Argumente für die Gehaltsverhandlung mit deinem Chef hast. Jedes Mal, wenn du keine Lust hast, zu arbeiten, führst du dir dieses Ziel vor Augen. Das kann dir dabei helfen, die nötige Motivation aufzubringen.
  2. Druck aufbauen: Gruppendruck ist ebenfalls ein gutes Mittel, um extrinsische Motivation zu befördern. Du könntest zum Beispiel deinen Freunden und Bekannten erzählen, dass du im nächsten Jahr eine saftige Gehaltserhöhung bekommen wirst. Immer dann, wenn deine Arbeitsmotivation sinkt, solltest du an deine Ankündigung denken. Denn wie würdest du vor deinen Bekannten und Freunden dastehen, wenn du im kommenden Jahr doch nicht mehr Geld bekommst, weil du nicht gut genug gearbeitet hast?
  3. Belohnung: Weiter oben haben wir uns angesehen, dass die Aussicht auf eine Belohnung ein immenser extrinsischer Motivator ist. Und eine deutliche Gehaltssteigerung ist gewiss eine solche Belohnung. Doch schon auf dem Weg dorthin kannst du deine extrinsische Motivation mit kleineren Anreizen steigern. Wenn du es zum Beispiel mehrere Wochen in Folge geschafft hast, deine sportliche To-do-Liste abzuarbeiten, solltest du dir ein Wochenende mit ganz viel Entspannung gönnen und das ganz bewusst genießen.
  4. Negative Folgen ausmalen: Die andere Möglichkeit, sich extrinsisch zu motivieren, besteht darin, sich die negativen Folgen davon zu verdeutlichen, wenn du deine Ziele nicht erreichst. Den geplanten Sommerurlaub oder aber das dringend benötige neue Auto kannst du dir nicht leisten, wenn du die Gehaltserhöhung nicht bekommst. Es hilft also nichts: Du musst die Zähne zusammenbeißen und auch die weniger spannenden Aufgaben bestmöglich erledigen. Nur so kommst du deinem Ziel näher.

Bildnachweis: Monkey Business Images / Shutterstock.com


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