Kreativität trainieren: Wie du Kreativblockaden überwindest
Wer vor Kreativität nur so sprudelt, hat es im Leben leichter – und kommt im Job eher voran. Oft will es aber nicht klappen, kreativ auf Knopfdruck zu sein. Kann man Kreativität lernen? Wie du deine Kreativität fördern kannst und warum es so nützlich ist, erfährst du hier.
Welche Bedeutung Kreativität im Job hat
Kreativität spielt im Job eine wichtige Rolle. Das gilt auf verschiedenen Ebenen: Für die einzelnen Arbeitnehmer kann es sehr nützlich sein, eine kreative Ader zu haben. Zugleich profitieren Unternehmen von kreativen Mitarbeitern.
Wenn Menschen kreativ sind, heißt das, dass sie gute Ideen entwickeln können. Es gelingt ihnen, innovative Lösungen finden – zum Beispiel für die nächste Kampagne, ein wichtiges Projekt oder auch ein Problem im Joballtag. Das macht ihre Mitarbeit wertvoller für den Arbeitgeber und kann ihnen dabei helfen, beruflich aufzusteigen.
Wer kreativ ist, ist außerdem flexibel. Er setzt nicht auf eingefahrene Wege, sondern überlegt immer wieder neu, welche Option die beste ist. Eine solche Anpassungsfähigkeit ermöglicht es Menschen, in verschiedenen Situationen bestmöglich zu handeln. Auch in dieser Hinsicht nützt Kreativität Unternehmen.
Kreative Menschen sind zudem gut darin, Potenzial aufzudecken und auszuschöpfen. Das kann ihnen zum Beispiel dabei helfen, ihre Zeit im Job effizienter zu nutzen. Sie können auch engagierter und motivierter sein, was meist automatisch mit einer höheren Zufriedenheit einhergeht. Solche Mitarbeiter fallen seltener aus und wechseln seltener den Job.
Bei der Arbeit im Team ist es essenziell, dass die Beteiligten mitdenken und Ideen entwickeln. Dass dabei gute Ansätze zutage befördert werden, wird mit der nötigen Prise Kreativität wahrscheinlicher. Wenn die Beteiligten kreativ sind, stärkt das die Innovations- und Leistungsfähigkeit des gesamten Teams.
Kreative Blockade: Anzeichen und wann sie auftreten kann
Wohl die meisten Menschen kennen das: Manchmal kommen einem die guten Ideen wie von alleine. In anderen Situationen ist es mit der Kreativität hingegen nicht weit her. Ideen und gute Ansätze sind dann Mangelware. Man steckt gefühlt oder tatsächlich fest. Weitere Anzeichen für eine kreative Blockade können sein, dass du dich nicht inspiriert fühlst oder keine Lust hast, dich mit einer Sache zu beschäftigten. Womöglich hast du schon viel Zeit investiert, ohne voranzukommen.
Vielleicht fühlst du dich überfordert, gestresst oder wie gelähmt. Das kann von Selbstzweifeln und Schuldgefühlen begleitet sein und dazu führen, dass du wichtige Aufgaben immer wieder vor dir herschiebst. Es kann sein, dass manche Projekte schon seit Ewigkeiten nicht abgeschlossen werden können, was nicht nur für Frust sorgen kann. Es kann auch sein, dass du dadurch im Job unter Druck gerätst, weil zum Beispiel die Chefin Ergebnisse sehen möchte.
Was kreative Blockaden wahrscheinlicher macht
Eine kreative Blockade bei der Arbeit kann verschiedene Ursachen haben:
- Womöglich bist du einfach zu gestresst, um kreativ sein zu können. Wenn dein Alltag hektisch und vollgepackt ist, fehlt dir die Zeit, innovative Ideen zu entwickeln. Großer Zeit- und anderer Druck kann zu kreativen Blockaden führen.
- Es kann auch sein, dass du dich überfordert fühlst. Dir fehlt die nötige Expertise oder die Erfahrung, sodass du glaubst, das Problem nicht lösen zu können.
- Auch Perfektionismus kann Kreativität im Weg stehen. Wenn du sofort perfekte Ergebnisse von dir erwartest, kann das Ansätze unterdrücken, die vielleicht nicht die Lösung sind, die dich aber dem Ziel näherbringen würden.
- Zu viele Beteiligte sind ebenfalls oft problematisch. Teamarbeit sorgt bei manchen Menschen für kreative Ideen, bei anderen mindert sie die Kreativität. Besonders ruhige, zurückhaltende Menschen überlassen oft lieber den lauten Kolleginnen und Kollegen das Feld.
- Auch die falsche Herangehensweise kann guten Ideen im Weg stehen. Vielleicht willst du zu bestimmten Zeiten kreativ auf Knopfdruck sein oder du versuchst es mit den falschen Hilfsmitteln oder in der falschen Umgebung.
- Manchmal ist man auch einfach nicht inspiriert – Kreativität lässt sich auch unter guten Voraussetzungen nicht erzwingen.
Kreative Blockaden überwinden: Tipps für Beschäftigte
Eine kreative Blockade zu haben, kann für Betroffene frustrierend und demotivierend sein. Sie mindert auch die Produktivität, weil man sich unnötig lange mit einem Vorhaben aufhält, mit dem man nicht vorankommt. Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, kreative Blockaden zu überwinden. Die folgenden Ansätze und Tipps können dir dabei helfen, kreativ zu sein.
Etwas anderes machen
Kreativität auf Knopfdruck funktioniert nicht. Zwar gibt es Möglichkeiten, sich durch eine bestimmte Umgebung, Geräusche oder Gerüche so zu konditionieren, dass es leichter ist, kreativ zu sein. Eine Garantie gibt es aber auch dann nicht. Kreativität wird durch Druck gehemmt – manchmal so sehr, dass man überhaupt keine Ideen mehr hat. In solchen Fällen ist es besser, sich erst mal etwas anderem zu widmen.
Das könnte so aussehen, dass du eine Pause machst, in der du dich mit etwas ganz anderem beschäftigst. Auch ein Spaziergang kann Wunder wirken: An der frischen Luft kannst du deinen Gedanken freien Lauf lassen. Manchmal reicht eine kurze Auszeit. In anderen Fällen ist es besser, sich erst am nächsten Tag oder nach einigen Tagen wieder mit einer Sache zu beschäftigen. Die guten Ideen kommen dann oft wie von alleine.
Stress reduzieren
Stress ist Gift für Kreativität. Wenn du im Alltag viel Stress hast, kann das deine kreative Ader erheblich hemmen. Hast du also öfter Probleme mit den guten Ideen, kann es sich lohnen, am Stress – oder deinem Stressempfinden – zu arbeiten. Vielleicht kannst du dich besser organisieren oder es verschafft dir mehr innere Ruhe, wenn du alle Aufgaben aufschreibst. Oder du arbeitest an deinem Zeitmanagement. Es kann auch hilfreich sein, gegenüber anderen Menschen klar zu kommunizieren, was du übernehmen kannst und was nicht.
Zusätzlich ist es sinnvoll, die Freizeit für Entspannung und Stressabbau zu nutzen. Du könntest dich zum Beispiel beim Sport mit Freunden auspowern, ein duftendes Bad nehmen oder Yoga machen.
Nichts erwarten
Auch Erwartungen sind nicht gerade förderlich, wenn du kreativ sein möchtest. Das gilt besonders, wenn du in kürzester Zeit bahnbrechende Ideen haben möchtest. Besser ist es, ergebnisoffen an den kreativen Prozess heranzugehen. Erwarte lieber gar nichts, sondern entwickle in Ruhe verschiedene Ansätze, die du weiterverfolgst oder auch nicht.
Kreativitätstechniken nutzen
Kreativitätstechniken können helfen, neue Impulse zu haben. Eine geeignete Kreativitätstechnik kann zum Beispiel Mindmapping oder Brainstorming sein. Beim Mindmapping entwickelst du ausgehend von einem zentralen Begriff weitere Ideen, die das Thema näher beleuchten. Beim Brainstorming ist das Ziel, möglichst viele unterschiedliche Ideen zu entwickeln, ohne die Lösungsansätze sofort zu bewerten. Quantität ist dabei ausdrücklich wichtiger als Qualität.
Freewriting kann ebenfalls hilfreich sein, wenn es um kreative Ideen geht. Bei der Technik schreibst du einfach drauflos. Das Ergebnis ist auch hierbei zweitrangig – zentral ist der freie Gedankenfluss. Du musst dir auch keine Sorgen um die Struktur deines Textes oder die Rechtschreibung machen.
Oder wie wäre es mit Assoziationsübungen? Dabei hangelst du dich von einem Begriff (oder Thema) zum nächsten, indem du ganz unterschiedliche Thematiken miteinander verbindest. Auch das kann die Kreativität fördern. Du beginnst dann mit einem Wort und schreibst alles auf, was dir dazu in den Kopf kommt.
Mit anderen Menschen sprechen
Wenn du ein Problem hast, für das du einfach keine Lösung findest, kann ein Austausch mit anderen Menschen sehr nützlich sein. Außenstehende haben oft spontane Ideen, die einem neue Perspektiven aufzeigen können. Sie können dir auch Tipps geben, mit denen du eigene Lösungen entwickeln kannst.
Kreativ sein: Wie du deine Kreativität trainieren kannst
Keine Frage: Manche Menschen haben eine kreative Ader. Andere tun sich mit der Kreativität schwerer. Das ist aber nicht nur eine Frage von Talent und Genen, sondern auch eine Frage des Trainings. Manche Menschen gelten zwar als kreative Genies. Die Veranlagung alleine ist aber nicht entscheidend, auch wenn sie ohne Zweifel eine wichtige Rolle spielt. Auch Erfahrungen und Einflüsse der Umwelt sind wichtig. Nicht zuletzt kann man Kreativität lernen.
Um die Kreativität zu fördern, können Erwachsene und Kinder spezielle Techniken nutzen. Auch bestimmte Angewohnheiten sind hilfreich, um möglichst oft kreativ zu sein.
Stelle dir das Gehirn wie einen Muskel vor. Ähnlich wie Muskeln ist es trainierbar – und damit veränderlich. Das ist auch als Neuroplastizität bekannt. Wenn du dich zum Beispiel bewusst regelmäßig mit Problemen befasst, stärkt das deine Problemlösungskompetenz. Dadurch wirst du besser darin, innovative und unkonventionelle Lösungen für Herausforderungen zu finden. Wenn du deine Kreativität bewusst förderst, wird es auch leichter, immer wieder neue Ideen und Ansätze zu entwickeln. Du wirst flexibler und hast eine größere Auswahl, wenn es darum geht, dich für eine Richtung zu entscheiden.
Wie wird man kreativer? Diese Ansätze können helfen
Um kreativ zu sein, kannst du zum Beispiel Kreativitätstechniken wie die weiter oben beschriebenen Ansätze nutzen. Du kannst dir auch bewusst Zeit nehmen, um deinen Gedanken nachzugehen – ganz ohne Druck und Erwartungen. Vielleicht kannst du dafür jeden Tag 15 Minuten einplanen oder einmal in der Woche 30 bis 60 Minuten.
Um die Kreativität zu fördern, ist es für Erwachsene wichtig, dass der Alltag nicht zu voll ist. Das Gehirn braucht Leerlauf, um kreative Ideen entwickeln zu können. Achte also darauf, dass du Zeiten hast, in denen niemand etwas von dir will und nichts unmittelbar zu tun ist.
Pausen zu haben, heißt auch, dass es klare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben gibt. Ignoriere E-Mails, die nach Feierabend eintreffen – checke sie gar nicht erst. Wenn du deine Freizeit wirklich als freie Zeit nutzt, kannst du dich besser von der Arbeit erholen. Am nächsten Tag hast du mehr Energie für deine beruflichen Vorhaben.
Es ist im Joballtag wichtig, dass du Pausen machst. Viele Vollzeitbeschäftigte machen viel zu wenig Pausen – auch, weil der Arbeitgeber häufigere Pausen nicht gern sehen würde, weil sonst vermeintlich produktive Zeit verloren geht. Dabei sind Pausen ein simples und effektives Mittel, um die Kreativität zu fördern. Sie können die Produktivität sogar erhöhen. Im besten Fall verlässt du dabei deinen Arbeitsplatz und gehst zum Beispiel an die frische Luft, machst ein paar Gymnastikübungen oder redest mit anderen Menschen.
Wie die richtige Arbeitsumgebung Kreativität fördern kann
Um im Job kreativ zu sein, ist auch die richtige Arbeitsumgebung gefragt. Ob das der Fall ist, können nicht nur Arbeitgeber beeinflussen. Auch als Arbeitnehmer hast du darauf Einfluss. Du kannst zum Beispiel an deinem Arbeitsplatz Ordnung halten. Ein ordentlicher Schreibtisch kann oft zu mehr Klarheit verhelfen und macht es leichter, fokussiert zu arbeiten und neue Ideen zu entwickeln.
Wenn du dich nicht durch eine chaotische Umgebung beschwert fühlst, kannst du deiner Kreativität womöglich eher freien Lauf lassen. Auch inspirierende Gedanken kommen einem oft eher, wenn es in der Umgebung nicht zu viele Ablenkungen gibt. Das gilt übrigens nicht nur für deine physische Umgebung, also etwa den Schreibtisch oder Regale in der Nähe. Auch Desktop und Ordner auf dem PC können sich darauf auswirken.
Es kann hilfreich sein, den eigenen Arbeitsplatz individuell zu gestalten. Persönliche Gegenstände können dafür sorgen, dass du dich wohler fühlst und eher in eine kreative Stimmung kommst. Vielleicht möchtest du Deko-Gegenstände oder Fotos von lieben Menschen oder Haustieren aufstellen. Oder du umgibst dich mit hübschen Pflanzen oder Postern. Auch motivierende oder inspirierende Sprüche können einen positiven Effekt auf deine Kreativität im Job haben.
Kreativität trainieren im Team: Ansätze und Möglichkeiten
In vielen Unternehmen hat die Zusammenarbeit im Team einen hohen Stellenwert. Im Team können Beschäftigte ihre Kompetenzen bündeln – und innovative Ideen entwickeln. Damit der kreative Prozess im Team effektiv ablaufen kann, ist es wichtig, die Grundlagen für ein kreatives Miteinander zu schaffen.
Eine wichtige Basis ist eine offene, respektvolle Kommunikation. Jedes Teammitglied sollte das Gefühl haben, dass seine Meinung geschätzt wird und es sich frei äußern darf und sollte. Kritik ist wichtig, sie sollte aber sachlich und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl vorgetragen werden. Sonst kann sie dazu führen, dass manche Beteiligten sich nicht mehr einbringen.
Auch die Zusammensetzung von Teams entscheidet darüber, ob es dem Team gelingt, zusammen kreativ zu sein. Ein diverses Team ist dazu nützlich. Wenn Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften, Hintergründen und Ansichten aufeinandertreffen, können sie sich mit ihren Ideen ergänzen. Diversität sorgt für unterschiedliche Perspektiven, die für die Team-Zusammenarbeit sehr bereichernd sein können.
Auch im Team braucht es Zeiten, in denen jeder für sich Ideen entwickeln kann. Je mehr Freiräume die Beteiligten dafür haben, desto besser stehen die Vorzeichen für Kreativität. Es kann auch nützlich sein, regelmäßig Kreativitätstechniken wie beispielsweise Brainstorming oder Mindmapping zu nutzen. Auch gemeinsame Pausen können hilfreich sein. In einer informellen Atmosphäre treten oft gute Gedanken zutage.
Kreativität fördern mit Technologien: Diese Tools können nützlich sein
Auch Technologien können dazu beitragen, Kreativität zu fördern. Das kann zum Beispiel für diese Tools gelten:
- Kollaborationstools können die Zusammenarbeit vereinfachen und den Austausch von Ideen begünstigen. Kreative Projekte können zum Beispiel mit Trello organisiert werden, während ein Programm wie Slack den informellen Austausch im Team fördern kann.
- KI-Tools können ebenfalls nützlich sein, um kreative Ansätze zu fördern. Textgenerierungstools wie ChatGPT können zum Beispiel nach Vorschlägen gefragt werden – das kann der Kreativität auf die Sprünge helfen.
Welche Tools sich eignen, um kreativ zu sein, hängt darüber hinaus vom Einsatzzweck ab. Es gibt zum Beispiel Tools, die sich an Architekten oder Produktdesigner richten, oder auch Tools für die Produktion von Musik oder Software, mit der Designs erstellt werden können.
Digitale Tools können eine vielversprechende Möglichkeit sein, neue Ideen zu entwickeln. Am besten ist es oft, wenn sie mit herkömmlichen Ansätzen wie Mindmapping oder Brainstorming im Team kombiniert werden.
Kreativ sein – Kreativität als lebenslanger Prozess
Kreativ zu sein, ist auch eine Frage der Lebens- und Denkweise. Mit der richtigen Einstellung und Herangehensweise wird die Kreativität gefördert. Kreativität kann dann ein Teil der persönlichen Entwicklung werden und das Leben der Betroffenen bereichern – im Job, aber auch abseits der Arbeit.
Es lohnt sich, sich immer wieder Wege zu überlegen, kreativ zu sein und Kreativität zu fördern. Das kann ganz simpel sein: Vielleicht nimmst du dir öfter mal Zeit, Skizzen zu zeichnen, schreibst deine Gedanken beim Journaling auf oder überlegst dir eigene Songs mit deiner Gitarre. Suche nach Gelegenheiten, deine Kreativität zu trainieren. Lasse dich nicht davon hemmen, was du als deine Talente betrachtest oder auch nicht. Jeder kann ein Instrument spielen, singen oder Gedichte schreiben. Wichtig ist nicht das Ergebnis, sondern der kreative Prozess.
Auch die richtige Grundhaltung ist wichtig. Dazu gehört es, neugierig und offen zu sein. Damit kannst du deinen Horizont erweitern und erhältst oft ganz automatisch neue Impulse. Lernbereitschaft und Flexibilität helfen dir dabei, deine Fähigkeiten auszubauen und dir neues Wissen anzueignen. Auch damit kannst du deine Kreativität trainieren.
Nicht zuletzt ist eine gesunde Lebensweise wichtig. Wenn du ausgeschlafen bist, genug getrunken hast und ein ausgewogenes Frühstück hattest, ist es wahrscheinlicher, dass du kreativ bist. Auch Bewegung hilft beim kreativen Denken.
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