Ein leerer Schreibtisch, wie sollte ein Schreibtisch gestaltet sein?

Schreibtisch gestalten: wohlfühlen und produktiv arbeiten

Wir verbringen einen großen Teil unseres Tages am Arbeitsplatz, wer im Büro arbeitet, sitzt dabei häufig am Schreibtisch. Und wie wichtig es ist, den Schreibtisch zu gestalten, machen Studien immer wieder deutlich. Denn die passende Arbeitsumgebung trägt dazu bei, dass wir uns besser konzentrieren können und produktiv arbeiten. Erfahre hier, wie du deinen Schreibtisch gestalten kannst, um dich wohler am Arbeitsplatz zu fühlen.

Warum gestalten wir unseren Schreibtisch und Arbeitsplatz?

Unsere unmittelbare Arbeitsumgebung beeinflusst unser Wohlbefinden. Das bezieht sich nicht nur auf die Produktivität und Motivation. Eine Untersuchung des Coworking-Anbieters Mindspace kommt zu dem Ergebnis, dass ein unschöner Arbeitsplatz und eine hässliche Arbeitsumgebung sogar ein Kündigungsgrund für Arbeitnehmer sein können.

Bedenkt man nun noch zusätzlich, dass nur rund 30 Prozent der Beschäftigten ein Einzelbüro haben, kommt der Aufgabe, den Schreibtisch nach eigenem Gusto zu gestalten, ganz besondere Relevanz zu.

Denn wer sich sein Büro mit mindestens einem Kollegen teilt oder gar im Großraumbüro arbeitet, hat wenig Einfluss auf die Farbe der Wände und Bilder oder darauf, wo sein Schreibtisch steht und wie viel natürliches Tageslicht er bekommt.

Um den Arbeitsplatz trotzdem individuell zu gestalten, hat die Mehrzahl der Arbeitnehmer nicht sehr viele Möglichkeiten. Es bleibt ihnen aber, den Schreibtisch selbst zu gestalten und sich damit ein wenig wohler zu fühlen.

Das ist tatsächlich einer der Gründe, warum Arbeitnehmer ihren Schreibtisch gestalten: Sie möchten tagsüber auf der Arbeit zum Beispiel eine Erinnerung an ihre Liebsten zuhause haben und bringen daher Fotos oder selbstgemalte Bilder der Kinder mit, um damit den Schreibtisch zu verschönern.

Ein anderer Grund ist das Statusempfinden einiger Personen. Sie denken, dass sie sich mit einem möglichst auffallend gestalteten Schreibtisch von ihren übrigen Kollegen abheben können.

Schreibtisch selbst gestalten fördert Arbeitsleistung

Studien, Umfragen und Untersuchungen liefern immer wieder Ergebnisse, die bestätigen: Arbeitnehmer, die von ihrem Arbeitgeber die Erlaubnis haben, ihren Schreibtisch selbst zu gestalten, arbeiten um bis zu 30 Prozent produktiver.

Ein individuell gestalteter Schreibtisch und/oder Arbeitsplatz scheint die Autonomie der Beschäftigten zu stärken. Denn unter den Arbeitnehmern, die einen derartigen Arbeitsplatz haben, finden sich mehr Beschäftigte, die bereit sind, Verantwortung in der Firma zu übernehmen. Und das ist eine Eigenschaft, die sowohl für den Arbeitgeber, als auch für den einzelnen Mitarbeiter positiv ist. Wer dadurch auffällt, dass er Verantwortung im Unternehmen übernimmt, qualifiziert sich eher für eine Gehaltserhöhung oder gar für eine Führungsposition.

Schreibtisch gestalten: So steigerst du deine Motivation und Produktivität

Du hast ganz unterschiedliche Optionen, deinen Schreibtisch zu gestalten. Einige Menschen arbeiten besser, wenn ihr Schreibtisch komplett frei geräumt ist und sich wirklich nur die nötigsten Unterlagen darauf befinden – vergleichbar mit der Clean Desk Policy.

Andere Arbeitnehmer brauchen dagegen zumindest ein paar persönliche Gegenstände, um sich wohlzufühlen und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Für wieder andere liegt der ideale Schreibtisch irgendwo dazwischen. Mit welcher Art von Schreibtischgestaltung du dich am wohlsten fühlst, solltest du einfach ausprobieren. Wir haben ein paar Anregungen für dich gesammelt, die dir dabei helfen sollen, den Schreibtisch so zu gestalten, wie es für dich optimal ist.

1. Schritt: Tabula Rasa

Wenn du deinen Schreibtisch umgestalten möchtest, bietet es sich an, komplett bei null zu beginnen. Räum deinen Schreibtisch und alle Schubladen leer – auch kleinere Zwischenablagen oder sonstige Fächer, in denen du etwas verstaust, räumst du aus.

Danach wischst du erst einmal alles gründlich sauber. Du wirst erstaunt sein, wie viel Staub, Schmutz und Krümel sich über die Zeit auf dem Schreibtisch und in den Schubladen ansammeln.

2. Schritt: aussortieren

Danach schaust du dir die Unterlagen, Notizzettel und alle anderen Dinge, die du von deinem Schreibtisch geräumt hast, genauer an: Welche Unterlagen und Zettel brauchst du noch und welche Dinge kannst du sofort entsorgen? Häufig sammeln wir während der Arbeitswoche eine ganze Menge Zettel oder Post-its an, die wir in der nächsten Woche – manche schon am nächsten Tag – gar nicht mehr brauchen. Trotzdem bewahren wir diese Zettel auf. Dass das jedoch nicht unbedingt ratsam ist, merkt man spätestens dann, wenn man in diesem Chaos einen ganz bestimmten Schmierzettel sucht, auf dem man sich die Telefonnummer des Kunden notiert hat, den man unbedingt zurückrufen sollte.

Diese Art der unübersichtlichen Zettelwirtschaft hat noch einen weiteren Nachteil: Ein äußerst unaufgeräumter Schreibtisch blockiert unbewusst unsere Konzentration. Denn ganz unweigerlich wird unser Blick auf die Zettel gelenkt und uns fällt ein, was wir noch erledigen müssen.

3. Schritt: Ablagesystem ins Leben rufen

Im nächsten Schritt geht es ans Eingemachte. Nun ordnest du die verbleibenden Unterlagen nach einem für dich passenden System.

Arbeitest du zum Beispiel in einer Position, bei der du viel Post erhältst und deine Kollegen dir außerdem regelmäßig Dokumente oder Schriftstücke zukommen lassen, solltest du eine spezielle Ablage nur für die Post auf deinem Schreibtisch einrichten. Wie du diese Ablage gestaltest, bleibt dir überlassen. Es bietet sich jedoch an, ein Fach oder einen Stehsammler dafür auszusuchen, der sofort ins Auge sticht. Zusätzlich dazu solltest du die Ablage mit „Posteingang“ oder etwas Vergleichbarem beschriften, damit deine Kollegen zukünftig wissen, wo sie die Post auf deinem Schreibtisch ablegen können – auch dann, wenn du gerade nicht im Büro bist.

Auch für die übrigen Papiere und Dokumente, die sich sonst auf deinem Schreibtisch stapeln, solltest du ein strukturiertes Ablagesystem einführen. Dazu kannst du beispielsweise verschiedene Ordner nutzen, in die du die Dokumente einheftest, wenn der Vorgang abgeschlossen ist. Aber auch Ablagefächer oder Dokumentenhalter bieten sich an, um Ordnung auf dem Schreibtisch zu schaffen und diesen außerdem individuell zu gestalten.

Denn diese Utensilien gibt es in ganz unterschiedlichen Ausführungen, Formen und Farben. Du kannst dir also ein System zusammenstellen, das dir gefällt und mit dem du dich wohl fühlst. Zusätzlich dazu reduzierst du damit das Chaos auf deinem Schreibtisch.

4. Schritt: Dekoration sorgfältig auswählen

Wie wir bereits angesprochen haben, darf der Schreibtisch keinesfalls überladen werden, das könnte deiner Konzentration schaden. Trotzdem möchten die meisten von uns wenigstens ein paar Andenken an die Familie, den letzten Urlaub oder einfach ein hübsches kleines Bild, das ihnen gute Laune macht, auf den Schreibtisch stellen. Dagegen ist auch nichts weiter einzuwenden. Schließlich solltest du deinen Schreibtisch so gestalten, dass du dich während deiner Arbeitszeit wohlfühlst und produktiv arbeiten kannst.

Beschränke dich daher am besten auf zwei oder drei Gegenstände wie Erinnerungsstücke oder Fotos, die du mit Bedacht aussuchst. Zu viele persönliche Dinge auf dem Schreibtisch führen schnell dazu, dass es unübersichtlich wird und du im Chaos versinkst.

Kannst du dich nicht entscheiden, welche Gegenstände auf deinen Schreibtisch sollen, nutz einen Rollcontainer. In dem Rollcontainer bewahrst du die Sachen auf, die dir ebenfalls wichtig sind. Von Zeit zu Zeit tauschst du die Erinnerungsstücke und Fotos auf deinem Schreibtisch gegen einige der Dinge aus deinem Rollcontainer.

Übrigens: Statt Fotos oder Mitbringsel eigenen sich auch Zimmerpflanzen sehr gut dazu, um den Schreibtisch zu gestalten. Das liegt nicht nur an dem beruhigenden Grün der meisten Zimmerpflanzen, sondern auch an einer weiteren Eigenschaft: Viele Zimmerpflanzen tragen enorm zu einem besseren Raumklima bei.

Einige Pflanzen, wie die Grünlinie, der Drachenbaum oder Bogenhanf können die Luft reinigen und dir gleichzeitig Sauerstoff spenden. Und wie wir wissen, brauchen wir Sauerstoff, um uns konzentrieren zu können. So gestaltest du deinen Schreibtisch ansehnlich und sorgst auf ganz unterschiedliche Weise dafür, dass du produktiv und effektiv arbeiten kannst.

Bildnachweis: Alex Brylov / Shutterstock.com


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