Ein Mann steht vor aufgemalten Muskeln, was ist Souveränität?

Souveränität: Bedeutung, Vorteile & wie du souveräner werden kannst

Souveränität wirkt nicht nur positiv auf andere, sie ist auch ein wichtiger Karrierefaktor. Was genau bedeutet es, souverän zu sein? Wodurch macht sich Souveränität bemerkbar? Und warum ist sie so wichtig? Das und mehr erfährst du hier, außerdem findest du Tipps, die dir dabei helfen, souveräner zu werden.

Souverän: Bedeutung des Begriffs

Was bedeutet es, souverän zu sein? Der Duden liefert die folgende Erklärung: Gemeint ist demnach jemand, der „(aufgrund seiner Fähigkeiten) sicher und überlegen“ auftritt und handelt. Eine souveräne Person ist fast immer zugleich eine selbstbewusste Person, die weiß, welche Stärken sie hat. Souveränität kann zum Beispiel so aussehen, dass jemand einen überzeugenden Vortrag hält und auf Rückfragen schlüssig antworten kann. Oder dass jemand geschickt mit den Fangfragen eines Personalers im Vorstellungsgespräch umgeht. Ebenso könnte sich Souveränität zeigen, wenn es jemandem gelingt, einen verärgerten Kunden zu besänftigen. 

Souveräne Menschen wirken auf andere ruhig und gelassen. In ihrem Handeln sind sie umsichtig und bedacht; sie neigen nicht zu impulsiven oder besonders emotionalen Reaktionen. Sollten sie entsprechende Impulse haben, wissen sie mit diesen umzugehen. Wenn es die Situation erfordern sollte, können sie ihre wahren Gefühle für sich behalten. In einem beruflichen Kontext lässt das solche Personen professionell wirken.

Diese Eigenschaften bringen viele souveräne Menschen mit

In vielen Fällen bringen souveräne Menschen eine Reihe von Eigenschaften mit, die gemeinhin als positiv angesehen werden. Sie sind häufig entscheidungsfreudig, konfliktfähig, stehen für sich ein und scheuen sich nicht, ihre Meinung zu äußern, selbst wenn sie befürchten müssen, dafür Gegenwind zu bekommen. Es gelingt ihnen, sich selbst und ihre Fähigkeiten treffend einzuschätzen. Das bedeutet, dass sie sowohl ihre Stärken als auch ihre Schwächen kennen.

Souveräne Menschen scheuen sich auch nicht, Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen, wenn es nötig sein sollte. Sie übernehmen Verantwortung für ihr Handeln, auch wenn es unbequem sein sollte. Weil souveräne Menschen oft überzeugend auf andere wirken, fällt ihnen in vielen Fällen die Rolle des Anführers zu – zum Beispiel bei der Arbeit im Team oder einer Projektgruppe.

Selbstbewusstsein ist eine typische Eigenschaft, die mit Souveränität einhergeht. Manchmal ist diese Selbstsicherheit so ausgeprägt, dass jemand auf andere überheblich oder arrogant wirkt. Das kann auch bei souveränen Menschen der Fall sein, muss es aber nicht – Souveränität und Arroganz sind in diesem Sinne nicht gleichzusetzen.

Diese Vorteile bietet Souveränität in Job und Privatleben

Es hat viele Vorteile, souverän zu sein. Das gilt sowohl für das Privatleben, wo es zum Beispiel die Beziehung zu anderen Menschen beeinflusst, als auch für die Leistung im Job. Im privaten Bereich kann ein souveränes Auftreten attraktiv auf andere wirken. Souveräne Menschen knüpfen häufig leichter neue Kontakte und können oft eher Freundschaften aufbauen. Sollte es mal einen Konflikt mit anderen Menschen geben, hilft ihnen ihre selbstsichere und umsichtige Art dabei, diesen rasch zu entschärfen.

Souveränität bedeutet im privaten Bereich auch, zu wissen, was man im Leben möchte, und sich entsprechend zu verhalten. Souveräne Menschen verfolgen eher ihre Ziele und gestalten ihren Alltag so, wie es ihren Prioritäten und Vorstellungen wirklich entspricht. Das kann dazu führen, dass sie mit ihrem Leben zufriedener sind.

Souveränität als nützliche Eigenschaft im Beruf

Im Beruf ist Souveränität ein nützlicher Soft Skill. Es gibt im Job immer wieder Situationen, in denen Beschäftigte auf die Probe gestellt werden – egal, ob ein Kunde Ärger macht, ein Berg voll Arbeit Stress verursacht oder ein Kollege sich im Ton vergreift. Wer weiß, wie er mit solchen Situationen adäquat umgeht, kann sie besser meistern. Dadurch kommen souveräne Menschen oft besser mit anderen aus, was auch für das Arbeitsklima im Team sehr positiv sein kann.

Wenn Arbeitnehmer souverän auftreten, wirkt das seriös und professionell auf andere. Das kommt ihrem Ruf zugute, zum Beispiel bei Vorgesetzten. Wenn der Vorgesetzte ein positives Bild von seinem Mitarbeiter hat, wird er ihn eher befördern, eher auf seinen Wunsch nach einer Gehaltserhöhung eingehen oder eher ein gutes Arbeitszeugnis schreiben, wenn das Beschäftigungsverhältnis endet. Auf diese Weise kann eine souveräne Art die Karriere beflügeln. Auch in Vorstellungsgesprächen ist ein souveränes Auftreten ungemein hilfreich, um zu überzeugen.

Stress, Kritik und Gegenwind können souveränen Personen weniger anhaben als vielen anderen Menschen. Das kommt ihrer mentalen und körperlichen Gesundheit ebenso zugute wie ihrer Zufriedenheit mit ihrer Situation insgesamt. Sie neigen auch weniger dazu, über alles nachzugrübeln, was ihnen viel unnötigen Stress ersparen kann.

Souveränes Handeln als Führungskraft

In einem beruflichen Kontext spielt Souveränität auch auf einer übergeordneten Ebene eine wichtige Rolle. Für Unternehmen ist Souveränität ein wichtiger Faktor für den Erfolg am Markt und den Ruf bei Kunden und Geschäftspartnern. Diese Souveränität zieht sich bestenfalls durch alle Etagen einer Firma. Eine besondere Rolle kommt dabei Führungskräften auf allen Ebenen zu.

Für Führungskräfte ist Souveränität essenziell. Das betrifft den Umgang mit ihrem Team: Sie müssen ihre Mitarbeiter souverän anleiten und mit ihnen effektiv kommunizieren können. Dabei ist ein Mindestmaß an Selbstbewusstsein ebenso gefragt wie Durchsetzungsfähigkeit. Ein Chef, der nicht souverän wirkt, wird wahrscheinlich von seinen Untergebenen auch nicht ernstgenommen. Das kann dazu führen, dass er seine Ziele nicht umsetzen kann und langfristig keine Zukunft als Vorgesetzter hat.

Führungskräfte müssen außerdem Entscheidungen souverän treffen können. Das bedeutet, dass die eingeschlagene Richtung wohlüberlegt sein sollte, aber die Entscheidung muss auch mit der nötigen Überzeugung getroffen werden. Ein zaudernder Chef hingegen kommt wahrscheinlich nicht allzu weit, zumal andere früher oder später bemerken werden, dass er sich mit Entscheidungen schwertut. Das kann aus Sicht von Dritten als Schwäche ausgelegt werden. Souveränität ist in Führungspositionen nicht zuletzt zur Kontaktpflege und dem Networking gefragt. Wer selbstbewusst auftritt, kann andere eher von sich überzeugen und gute Beziehungen knüpfen, die ihm im Verlauf seiner Karriere nützen können.

Tipps für mehr Souveränität: So lernst du, souveräner zu sein

Dem einen liegt ein souveräner Auftritt scheinbar im Blut, während sich ein anderer damit schwertut, Souveränität zu zeigen. Diese Unterschiede hängen mit der Persönlichkeit und oft auch mit der Lebenserfahrung zusammen. Menschen, die nicht mehr ganz jung sind, sind oft selbstbewusster und gelassener als Jüngere, die mitunter noch recht unsicher sind. Grundsätzlich kann jeder lernen, souveräner zu sein. Die folgenden Ansätze sind dabei hilfreich.

Eine Meinung haben

Viele Menschen trauen sich nicht, ihre Meinung zu sagen – vor allem nicht in größerer Runde, zum Beispiel beim Meeting an der Arbeit. Genau das zu üben kann dir jedoch helfen, souveräner zu werden. Trau dich, zu sagen, was du denkst, ohne dir darüber Sorgen zu machen, ob andere dich ablehnen oder dir widersprechen könnten. Mit der Zeit wird es dir immer leichter fallen, deine Meinung zu sagen und auch dazu zu stehen.

Herausforderungen annehmen, selbstbewusster werden

Ein gesundes Selbstbewusstsein ist die Grundlage für Souveränität. Für Menschen mit geringem Selbstbewusstsein gibt es viele Wege, an ihrem Selbstbild zu arbeiten. Eine Möglichkeit besteht darin, Herausforderungen bewusst anzunehmen. Du kannst an ihnen wachsen und sie können dir Erfolgserlebnisse bescheren, die dich bestätigen. Sie zeigen dir, was du alles kannst – das stärkt das Selbstbewusstsein.

Souverän sprechen

Die rhetorischen Fähigkeiten eines Menschen wirken sich darauf aus, für wie souverän andere ihn halten. Mit anderen Worten: Wer wortgewandt ist, strahlt mehr Souveränität aus. Wer diesbezüglich Schwächen hat, kann daran gezielt arbeiten – zum Beispiel mit speziellen Rhetorik-Kursen, aber auch durch Übung. Das kann bedeuten, sich öfter zu Wort zu melden oder Unterhaltungen zu beginnen, denen man sonst aus dem Weg gegangen wäre. 

Gute Vorbereitung

Um die eigene Souveränität in bestimmten Situationen zu steigern, ist Vorbereitung sehr hilfreich. Sagen wir, du hast eine Präsentation vor Kunden. Je besser du deinen Stoff kennst und je intensiver du dich im Vorfeld mit möglichen kritischen Rückfragen befasst hast, desto souveräner kannst du agieren und reagieren. Dasselbe gilt auch in anderen Umständen, zum Beispiel bei einem Vorstellungsgespräch oder dem Jahresgespräch mit der Chefin.

Aus Kritik lernen

Vielen Menschen wäre es am liebsten, sie würden nie von anderen kritisiert. Keine Frage, negatives Feedback hört wohl unmittelbar niemand gerne. Es ist trotzdem wichtig, und das sollte dir auch bewusst sein: Aus Kritik kannst du lernen. Sieh Kritik als wertvolle Tipps, wo du dich noch verbessern kannst. Wenn du Kritik annimmst, stärkt das außerdem deine Souveränität. 

Bleibe bei deinen Entscheidungen

Manchen Menschen fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen. Haben sie endlich eine Richtung gewählt, hinterfragen sie diese Entscheidung immer wieder. Dadurch können Pläne immer wieder über Bord geworfen werden, was zu Verunsicherung und Frust führen kann. Souveränität bedeutet, entscheidungsfreudig zu sein und auch dabei zu bleiben, was man entschieden hat. Das heißt natürlich nicht, dass du nicht gegensteuern könntest, wenn du wirklich sicher bist, dass ein anderer Weg besser wäre. Du solltest aber nicht jede kleine Entscheidung permanent anzweifeln – das raubt nur unnötig Energie.

Mache dir klar, was du kannst

Um dein Selbstbewusstsein zu steigern, ist es wichtig, zu wissen, was du kannst. Mache dir deine Stärken bewusst, wenn du spontan nicht sagen könntest, wo deine positiven Seiten liegen. Es hilft auch, sich klarzumachen, was man schon alles erreicht hat. Das zeigt dir, dass du kompetent und fähig bist, und kann dein Vertrauen in dich selbst stärken.

Es gibt keinen Grund, sich klein zu fühlen

Wenn jemand sich nicht souverän verhält, kann das daran liegen, dass er sich gegenüber anderen minderwertig fühlt. Vielleicht schüchtern ihn nur bestimmte Personen ein, vielleicht neigt er auch generell zu Minderwertigkeitskomplexen. Das raubt Selbstbewusstsein und steht einem souveränen Auftritt im Weg. Wenn du dich hiervon angesprochen fühlst, mache dir klar, dass andere Menschen nicht mehr wert sind als du.

Bildnachweis: fotogestoeber / Shutterstock.com


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