Teilzeit: Alles, was du wissen musst
Viele Arbeitnehmer würden gern weniger arbeiten. Teilzeit statt Vollzeit kann mit einigen Vorteilen einhergehen, aber auch Nachteile haben. Hier erfährst du unter anderem: Wie viele Stunden sind Teilzeit? Teilzeit oder Vollzeit – was lohnt sich für mich? Und kann man trotz Teilzeit Karriere machen?
Teilzeit – was heißt das eigentlich?
Arbeitsverhältnisse können sich in ihrem zeitlichen Umfang voneinander unterscheiden. In Vollzeit arbeitet jemand dann, wenn er das Pensum arbeitet, das in seinem Unternehmen (oder der Branche) üblich ist. Eine Vollzeitbeschäftigung umfasst meist 40 Wochenstunden, es könnten aber zum Beispiel auch 38 Stunden pro Woche sein.
Teilzeitbeschäftigungen sind demgegenüber Stellen, in denen jemand unter der Stundenzahl bleibt, die in Vollzeit üblich ist. Damit kann sich der zeitliche Umfang eines Teilzeitjobs ganz unterschiedlich ausgestalten: 15 Stunden wären ebenso Teilzeit wie 35 Stunden.
Auch Minijobs, zum Beispiel die bekanntere Variante auf 538-Euro-Basis, gehören genau genommen zu den Teilzeitbeschäftigungen. Von anderen Teilzeitstellen unterscheiden sie sich lediglich durch gesonderte gesetzliche Rahmenbedingungen, die ansonsten für die Arbeit in Teilzeit nicht gelten. Damit gibt es bei Teilzeit kein Minimum an Stunden – so wären beispielsweise auch zwei Wochenstunden denkbar.
Eine wichtige gesetzliche Grundlage der Teilzeitarbeit ist das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG). Darin wird festgelegt, unter welchen Bedingungen Teilzeitarbeitsverhältnisse ausgestaltet werden können. Ebenso geht es darin um die Rahmenbedingungen einer befristeten Beschäftigung.
Bei der Teilzeitbeschäftigung sind verschiedene Modelle möglich. So könnte jemand zum Beispiel an fünf Tagen pro Woche arbeiten, dafür aber jeweils nur wenige Stunden am Arbeitsplatz sein. Oder er arbeitet tageweise, aber dafür (je nach Arbeitsumfang) entsprechend länger. Bei Jobsharing teilen sich mehrere Beschäftigte eine volle Stelle. Beim Blockmodell arbeitet jemand zunächst mehr, um anschließend nicht arbeiten zu müssen. Wenn er arbeitet, tut er das also de facto meist in Vollzeit.
Warum viele Arbeitnehmer in Teilzeit arbeiten
Viele Arbeitnehmer arbeiten nicht in Vollzeit, sondern in Teilzeit. Manchmal ist das dem Zufall geschuldet oder sogar ungewollt der Fall. Einige Beschäftigte haben sich hingegen ganz bewusst dazu entschlossen, nicht in Teilzeit tätig zu sein. Das kann verschiedene Gründe haben.
Wenn Frauen in Teilzeit arbeiten, ist es häufig der Familie geschuldet. Sie haben kleine oder auch schon etwas größere Kinder und brauchen neben dem Job genügend Zeit für Familie und Haushalt. Pausieren Frauen im Job länger wegen der Familie und steigen anschließend in Teilzeit wieder ein, können sie in die Teilzeitfalle geraten. Sie würden dann gern mehr arbeiten, finden aber nichts Passendes.
Teilzeit kann auch dann die beste Lösung sein, wenn jemand Angehörige hat, die er pflegt. Oder wenn er selbst gesundheitlich angeschlagen ist – psychisch oder physisch – und deshalb nicht voll arbeiten kann oder will.
In anderen Fällen entscheiden sich Beschäftigte für eine Teilzeitstelle, weil sie sich nebenher weiterbilden. Sie machen zum Beispiel ein Fernstudium oder eine Weiterbildung und brauchen dafür Zeit. Das ist besonders häufig der Grund, wenn Männer nicht voll arbeiten.
Der Teilzeit-Trend spiegelt noch etwas anderes wider: Immer mehr – vor allem jüngere – Beschäftigte legen Wert darauf, neben der Arbeit genügend Zeit für Privates zu haben. Sie wollen sich mit Freunden treffen, Hobbys pflegen und Zeit für Entspannung haben. Sie haben keine Lust auf den Stress, der mit einem Vollzeitjob und der dadurch knappen Freizeit häufig verbunden ist. Die Work-Life-Balance ist bei einem Teilzeitjob oft besser.
Gibt es einen Anspruch auf Teilzeit?
In gewissen Grenzen besteht in Deutschland ein Recht auf Teilzeit. Wer in Teilzeit arbeiten möchte und diesen Anspruch besitzt, kann von seinem Arbeitgeber eine Reduzierung der Arbeitszeit verlangen. Den Wunsch ablehnen darf der Arbeitgeber dann nur, wenn er gute Gründe dafür hat. Das betrifft in der Regel dringende betriebliche Belange.
Ein Anspruch auf Teilzeit besteht nach den Regelungen des Teilzeit- und Befristungsgesetzes nur, wenn in einem Betrieb mehr als 15 Mitarbeiter beschäftigt sind. Außerdem muss der Beschäftigte schon länger als sechs Monate für den Arbeitgeber tätig sein. In kleineren Firmen und während der Probezeit besteht damit kein Anspruch auf Teilzeitarbeit.
Rahmenbedingungen der Teilzeitarbeit: Vom Kündigungsschutz bis zur Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall
Wenn du über eine Arbeit in Teilzeit nachdenkst, ist es wichtig, die Rahmenbedingungen einer solchen Tätigkeit im Blick zu haben. Gibt es in Bezug auf Aspekte wie den Kündigungsschutz, den Urlaubsanspruch oder die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall Unterschiede zu Vollzeitbeschäftigten?
Auch Teilzeitkräfte sind vor Kündigungen durch den Arbeitgeber geschützt – so wie ihre Kollegen in Vollzeit auch. Der umfangreiche Kündigungsschutz, wie ihn das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) vorsieht, greift allerdings erst nach sechs Monaten im Betrieb. Er gilt außerdem nur in Betrieben, in denen regelmäßig mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigt sind. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, darf der Arbeitgeber nur mit gutem Grund kündigen.
Bei krankheitsbedingten Fehltagen gilt: Auch Teilzeitmitarbeiter haben einen Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Der gesetzliche Urlaubsanspruch gilt auch in Teilzeit: Relativ gesehen haben Teilzeitbeschäftigte genauso viel Urlaub wie ihre Kollegen in Vollzeit.
Wie in Vollzeit ist es auch in Teilzeit möglich, die Arbeitszeit auf einem Arbeitszeitkonto zu erfassen. Das kann zum Beispiel deshalb vorteilhaft sein, weil Mehrarbeit als Zeitguthaben gutgeschrieben wird. Unbezahlte Überstunden gibt es dann nicht – entweder wird die Mehrarbeit durch Freizeit ausgeglichen oder die Überstunden werden ausbezahlt. Wichtig ist dabei, dass das Arbeitszeitkonto an die individuelle Arbeitszeit angepasst wird.
Vorteile von Teilzeit: Das spricht für eine Teilzeitbeschäftigung
Für viele Arbeitnehmer ist eine Teilzeitbeschäftigung attraktiv. Das hängt mit den Vorteilen von Teilzeit zusammen:
- Weil eine Teilzeitstelle weniger Zeit umfasst, bleibt mehr Raum für andere Dinge im Leben – Hobbys, Erholung, Familie oder Freunde, aber auch pflegebedürftige Angehörige.
- Wenn mehr Zeit für Privates bleibt, kann das die Lebensqualität und Zufriedenheit der Beschäftigten erhöhen.
- Teilzeitarbeit kann Stress vorbeugen, weil der Alltag unter Umständen weniger vollgepackt ist. Das kommt der psychischen und physischen Gesundheit gleichermaßen zugute.
- Wer nicht voll arbeitet, kann sich für seine Arbeit womöglich besser motivieren – besonders an kürzeren Arbeitstagen, an denen der Feierabend nicht allzu weit weg ist, wenn man mit der Arbeit beginnt.
- Auch für Arbeitgeber kann Teilzeit vorteilhaft sein: Viele Teilzeitbeschäftigte leisten relativ gesehen mehr als in Vollzeit beschäftigte Mitarbeiter. Nicht selten sind sie produktiver. Wenn sich andere schon nicht mehr konzentrieren können und deshalb in ihren Leistungen nachlassen, gehen sie nach Hause.
- Teilzeit kann essenziell sein, um Job und Familie miteinander zu vereinen.
- Wer nur in Teilzeit arbeitet, kann sich nebenher weiterbilden. Die Erfolgschancen zum Beispiel von einem Fernstudium neben dem Beruf sind besser als bei einer Arbeit in Vollzeit.
Diese Nachteile können mit Teilzeit einhergehen
Eine reduzierte Stundenzahl hat nicht nur Vorteile: Teilzeit geht mit Vor- und Nachteilen einher. Diese Aspekte können gegen eine Arbeit in Teilzeit sprechen:
- Wer weniger arbeitet, bekommt auch weniger Geld. Das kann für finanzielle Probleme sorgen oder bedeuten, dass sich jemand bestimmte Dinge nicht leisten kann.
- Ein geringeres Gehalt führt außerdem zu Abstrichen bei der Rente. Schlimmstenfalls droht den Betroffenen Altersarmut.
- Im Fall einer Arbeitslosigkeit ist auch das Arbeitslosengeld geringer. Das kann zum Problem werden.
- Es kann aus der Teilzeit heraus schwieriger sein, Karriere zu machen. Die Aufstiegschancen sind häufig eingeschränkt.
- Bei der Jobsuche haben Menschen, die in Teilzeit arbeiten wollen, eine geringere Auswahl.
- Teilzeit kann mehr Stress im Job bedeuten, wenn viele Aufgaben in kürzerer Zeit bewältigt werden müssen.
Teilzeit und Karriere: Lässt sich beides vereinen?
Wer Karriere machen möchte, sollte sich gut überlegen, ob er in Teilzeit arbeiten will. Der berufliche Aufstieg ist bei einer Teilzeitbeschäftigung aus verschiedenen Gründen erschwert. Teilzeitmitarbeiter sind zum Beispiel häufig weniger sichtbar. Sie erbringen vielleicht sehr gute Leistungen, das wird aber von Vorgesetzten weniger wahrgenommen, weil sie seltener anwesend sind.
Außerdem bleiben Teilzeitkräfte womöglich nicht wie andere engagierte Kollegen häufig länger – wer in Teilzeit ständig Überstunden macht, kann gleich in Vollzeit arbeiten. Die begrenzte Verfügbarkeit von Mitarbeitern in Teilzeit kann zu Vorbehalten seitens der Verantwortlichen im Unternehmen führen, ob ein solcher Mitarbeiter wirklich für eine höherrangige Stelle mit zusätzlicher Verantwortung geeignet ist.
Dennoch: Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, trotz der Teilzeit beruflich aufzusteigen. Entscheidend ist, dass du einen Plan hast und weißt, worauf du hinarbeitest.
Für die Karriere sind verschiedene Aspekte wichtig. So musst du grundlegend die nötigen Qualifikationen für die Positionen mitbringen, die du anstrebst. Es muss fachlich passen, aber auch menschlich. Eigne dir also, wenn nötig, neues Wissen an oder vertiefe deine vorhandenen Kenntnisse. Es lohnt sich auch, an seinen Soft Skills zu feilen: Vielleicht könntest du noch besser kommunizieren oder wärst gern rhetorisch versierter.
Gezielte Jobwechsel für den Aufstieg
Entscheidend ist für den beruflichen Aufstieg häufig auch, wen du kennst. Über Beziehungen kommst du zum Beispiel an Stellen, zu denen du normalerweise keinen Zugang hättest. Kontakte können dir außerdem als Referenzgeber dienen. Pflege bestehende Beziehungen und knüpfe neue Kontakte. Das kannst du persönlich bei beruflichen Events tun oder wann immer sich die Gelegenheit bietet. Du kannst dich auch online vernetzen, etwa über Xing oder LinkedIn oder über E-Mails.
Wenn du vom beruflichen Aufstieg träumst, sprich deinen Chef oder deine Chefin ruhig auf das Thema an. Wenn dem Vorgesetzten klar ist, dass du Ambitionen hast, kann er dich gezielt fördern und mit dir zusammen überlegen, wie du deine Ziele erreichen kannst.
Nicht zuletzt ist es wichtig, dass du bei der Jobsuche genau überlegst, welche Stellen dir die besten Chancen für deine Karriere bieten könnten. Durchdachte Jobwechsel können dafür sorgen, dass du trotz Teilzeit auf der Karriereleiter nach oben kletterst.
Teilzeitjobs: Tipps für Arbeitnehmer
In Teilzeit zu arbeiten, kann sich lohnen. Es kommt aber darauf an, wie die Teilzeitarbeit ausgestaltet ist. Wer durchdacht vorgeht, kann mehr erreichen – zum Beispiel bei der Jobsuche. Teilzeitstellen sind seltener zu finden als Vollzeitjobs. Stelle am besten den Filter bei der Jobsuche über Jobbörsen im Internet so ein, dass dir nur Teilzeitjobs angezeigt werden. So kannst du die besten Nebenjobs und Teilzeitstellen mit mehr Stunden finden.
Alternativ kannst du dir auch einen regulären Job suchen, in dem du nach sechs Monaten wegen der Größe des Unternehmens ein Recht auf Teilzeit hättest. Dieses Vorgehen ist allerdings riskant: Du weißt vorher nicht, ob der Arbeitgeber mitmacht oder ob er dringende Gründe hat, die gegen Teilzeit sprechen. Wenn die Teilzeit für dich nicht verhandelbar ist, ist es besser, dir von vornherein eine Teilzeitstelle zu suchen.
Wie bei anderen Stellen solltest du auch bei Teilzeitjobs gut verhandeln. Das betrifft nicht nur das Einstiegsgehalt, sondern auch die Arbeitszeiten und weitere Modalitäten. Vielleicht möchtest du regelmäßig im Homeoffice arbeiten. Dann solltest du dieses Thema im Vorstellungsgespräch ansprechen. Scheue dich auch nicht, den Arbeitgeber regelmäßig nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.
Wer in Teilzeit arbeitet, kann davon profitieren, wenn er sich regelmäßig neues Wissen aneignet und an seinen Soft Skills arbeitet. Weiterbildungen, zum Beispiel durch Kurse oder Seminare, sind immer nützlich, um als Arbeitnehmer für Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Dieser Punkt ist besonders wichtig, wenn du trotz Teilzeit Karriere machen möchtest.
Teilzeit FAQ: Antworten auf häufig gestellte Fragen
In diesem Abschnitt findest du Antworten auf Fragen, die im Zusammenhang mit Teilzeit häufig gestellt werden – vom Anspruch auf Teilzeit über die Karrierechancen bis zur Frage, ob man aus der Teilzeit zurück in den Vollzeitjob kann.
Teilzeit und Vollzeit: Wo liegt der Unterschied?
Wer seinen Job in Vollzeit ausübt, arbeitet die Stundenzahl, die im jeweiligen Unternehmen üblich ist. Typischerweise sind das 40 Stunden pro Woche, es können aber auch etwas mehr oder weniger sein. Bei einem Teilzeitjob arbeiten Beschäftigte weniger als dieses Pensum. Sie arbeiten dann etwa 30 oder 15 Stunden pro Woche.
Welche Teilzeitmodelle gibt es?
Es gibt verschiedene Teilzeitmodelle, die flexibel mit dem Arbeitgeber vereinbart werden können. Jemand kann zum Beispiel 15 Stunden pro Woche arbeiten oder auch 35 Stunden – beides wäre eine Teilzeitbeschäftigung. Manchmal teilen sich mehrere Beschäftigte eine Vollzeitstelle, in anderen Fällen ist die Stelle von vornherein auf Teilzeit ausgelegt. Auch Minijobs zählen zu den Teilzeitbeschäftigungen. Damit arbeitet auch jemand in Teilzeit, der nur vier Stunden pro Woche leistet.
Habe ich einen Anspruch auf Teilzeit?
In vielen Fällen lautet die Antwort: Ja, prinzipiell schon. Es müssen allerdings gewisse Voraussetzungen gegeben sein, damit ein Arbeitnehmer sein Recht auf Teilzeit geltend machen kann. So gibt es einen Anspruch auf Teilzeit nach den Bestimmungen des Teilzeit- und Befristungsgesetzes nur in Firmen mit mehr als 15 Mitarbeitern, außerdem muss das Arbeitsverhältnis länger als sechs Monate bestehen. Sind diese Bedingungen erfüllt, dürfen Arbeitgeber den Wunsch nach Teilzeit nur ablehnen, wenn dringende betriebliche Gründe dagegensprechen.
Teilzeit vs. Minijob: Welche Vor- und Nachteile hat ein Minijob?
Genau genommen handelt es sich bei einem Minijob um eine Teilzeitstelle, für die es lediglich besondere Rahmenbedingungen gibt. Ein Minijob zeichnet sich je nach Variante durch eine Obergrenze beim möglichen Einkommen oder durch eine zeitliche Begrenzung aus. Zugleich entfallen meist die Sozialversicherungsabgaben – Minijobber haben also mehr von ihrem Bruttogehalt. Ob sich das im Vergleich zu einer Teilzeitstelle mit mehr Stunden lohnt, hängt davon ab, wie viel Geld jemand benötigt, wie viel er arbeiten möchte und wie seine Aussichten bei der Jobsuche sind.
Die Vorteile eines Minijobs bei der Sozialversicherung können zugleich ein Nachteil sein, weil sie eine geringere Absicherung für Minijobber bedeuten. Außerdem wird – bei einer Befreiung – nichts in die Rentenkasse eingezahlt. Meist kommen Minijobs nur als ergänzende Beschäftigung infrage, während eine Teilzeitstelle durchaus reichen kann, um den Lebensunterhalt zu sichern. Das gilt besonders in Kombination mit dem Gehalt eines Partners.
Karriere trotz Teilzeit: Geht das?
Es ist in Teilzeit schwieriger, Karriere zu machen, aber nicht ausgeschlossen. Wenn du trotz Teilzeit aufsteigen möchtest, ist es wichtig, dass du eine Strategie dafür hast. Es beginnt schon bei der Jobsuche: Manche Stellen sind ein besseres Sprungbrett als andere. Es kommt auch auf deine Qualifikationen an – und manchmal auch darauf, wen du kennst. Wenn dir deine Karriere allerdings wirklich wichtig ist, könnte das ein Argument gegen Teilzeit sein.
Teilzeit oder Brückenteilzeit: Was ist besser?
Das Problem bei Teilzeit kann darin bestehen, dass es oft nicht ohne weiteres möglich ist, die Stundenzahl bei Bedarf wieder zu erhöhen. Bei Brückenteilzeit ist das anders: Hier wird die Teilzeit von vornherein nur für einen bestimmten Zeitraum vereinbart. Der Anspruch darauf besteht allerdings nur in größeren Unternehmen und unter bestimmten Voraussetzungen.
Brückenteilzeit ist dann besser, wenn du dir sicher bist, dass du nur vorübergehend in Teilzeit arbeiten möchtest. Sie kann sich auch eignen, um eine Teilzeitbeschäftigung auszuprobieren, aber trotzdem die Sicherheit zu haben, wieder in Vollzeit arbeiten zu können. Wenn klar ist, dass Vollzeit nicht erwünscht ist, ist Brückenteilzeit nicht nötig oder geeignet.
Wie wirkt sich eine Teilzeitbeschäftigung auf die Rente aus?
Ein Teilzeitjob hat Auswirkungen auf den späteren Rentenanspruch. Die niedrigeren Einkünfte sorgen dafür, dass die Beschäftigten im Alter eine niedrigere Rente erhalten. Es kann deshalb sinnvoll sein, zusätzlich fürs Alter vorzusorgen oder die Stunden aufzustocken.
Reicht Teilzeit, um den Lebensunterhalt zu sichern?
Einer der größten Nachteile einer Teilzeitstelle besteht im niedrigeren Gehalt. Ob das Einkommen aus Teilzeitarbeit reicht, um den Lebensunterhalt zu sichern, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es kommt zum Beispiel darauf an, wie viele Stunden jemand arbeitet, wie gut der Stundenlohn (im Fall eines Lohns statt pauschalen Gehalts) ist und nicht zuletzt, wie hoch seine Ausgaben sind.
Muss man bei Teilzeit Steuern zahlen?
Ob Steuer bei Teilzeit anfällt, hängt von der Art des Teilzeitjobs ab. Wenn jemand einen Minijob hat, muss er keine Steuern zahlen – das übernimmt der Arbeitgeber. Steuern fallen darüber hinaus für jeden Job an, wenn die Einkünfte daraus den Grundfreibetrag übersteigen. Aktuell soll der Grundfreibetrag nach Plänen der Bundesregierung für das Jahr 2024 auf 11.784 Euro steigen. Für Verheiratete, die zusammenveranlagt sind, wären es entsprechend 23.568 Euro. Versteuert werden müssen nur die Einkünfte, die diesen Betrag übersteigen.
Von Teilzeit zurück zu Vollzeit: Besteht ein Anspruch?
Manchmal kommt aus der Teilzeit heraus der Wunsch auf, wieder mehr zu arbeiten. Besteht dann ein Anspruch auf Vollzeit? Nein, nicht grundsätzlich. Es kommt auf die Vereinbarung mit dem Arbeitgeber an.
Bei einer Brückenteilzeit ist die Rückkehr in die Vollzeit fester Bestandteil der Übereinkunft. Ansonsten greift § 9 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG). Arbeitgeber müssen Teilzeitmitarbeiter, die mehr arbeiten möchten, bei der Besetzung von passenden Stellen bei gleicher Eignung bevorzugt behandeln. Dagegen dürfen Arbeitgeber nur verstoßen, wenn es dringende betriebliche Gründe für diesen Schritt gibt oder andere Teilzeitbeschäftigte den Job bekommen.
Nach der Elternzeit in Teilzeit arbeiten: Wie finde ich zurück in den Job?
Die Elternzeit markiert oft einen tiefen Einschnitt im beruflichen Werdegang. Anschließend stellen viele Mütter und Väter fest, dass es gar nicht so leicht ist, wieder in den Beruf einzusteigen. Eine Teilzeitbeschäftigung kann eine gute Lösung im Anschluss an eine Elternzeit sein, weil sie noch ausreichend Zeit für die Familie lässt. Das ermöglicht einen sanfteren Übergang, als direkt in Vollzeit wieder loszulegen. Wer unsicher ist, wie der Wiedereinstieg gelingen kann und ob eine Teilzeittätigkeit möglich ist, sollte möglichst frühzeitig mit dem Chef oder der Chefin darüber sprechen.
Wie kann ich eine Teilzeitstelle besser mit der Familie vereinen?
Einen Teilzeitjob mit der Familie zu vereinbaren, ist leichter als bei einer Vollzeit-Tätigkeit. Dennoch kann auch ein Teilzeitjob zu einer Herausforderung werden. Dann kann es helfen, die Stunden (weiter) zu verringern. Vielleicht wären flexible Arbeitszeiten wichtig oder eine Tätigkeit von zu Hause kann das Problem lösen. Möglicherweise findet sich eine passende Stelle in der näheren Umgebung, sodass sich keine längeren Anfahrten ergeben. Wer schon einen Job hat, sollte mit seinem Vorgesetzten über seine Optionen sprechen.
Kann ich meine Arbeitszeit in Teilzeit flexibel gestalten?
Ob du deine Arbeitszeit in Teilzeit flexibel gestalten kannst, hängt davon ab, was du mit dem Arbeitgeber vereinbarst. Wenn im Unternehmen flexible Arbeitszeiten üblich sind, gilt das wahrscheinlich auch für Teilzeitbeschäftigte. Es ist sinnvoll, direkt mit dem oder der Vorgesetzten darüber zu sprechen, in welchem Rahmen du selbst bestimmen kannst, wann du arbeitest.
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