Unternehmensziele: Strategien, Beispiele, Kennzahlen
Unternehmensziele sind das Herzstück einer erfolgreichen Unternehmensstrategie. Denn die gewählten Ziele geben die Richtung vor und bilden damit den Rahmen, an dem sich Mitarbeitende und Führungskräfte orientieren können. Doch was genau sind Unternehmensziele, welche verschiedenen Arten gibt es und wie kann man sie messen? Wir haben die Antworten.
Definition: Was sind Unternehmensziele?
Bei Unternehmenszielen handelt es sich um Ziele, die ein Unternehmen erreichen möchte. Häufig werden Unternehmensziele genutzt, um den Erfolg anhand bestimmter Kennzahlen zu überprüfen und eine Leitlinie für die grundsätzliche Ausrichtung des Unternehmens zu haben.
Warum sind Unternehmensziele wichtig?
Unternehmensziele geben den Weg für eine Unternehmensstrategie vor. Richtig umgesetzt, können sich die Entscheidungsträger im Unternehmen an den Unternehmenszielen orientieren und ihre Aktivitäten und Entscheidungen daran ausrichten.
Gleichzeitig wirken sich Unternehmensziele auf die Motivation der Mitarbeiter aus. Wenn Ziele klar kommuniziert werden, weiß jeder, was von ihm erwartet wird. Das kann ein Ansporn sein, diese Ziele auch tatsächlich zu erreichen. Manche Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern auch Gratifikationen in Aussicht, wenn die Unternehmensziele erreicht werden.
Unternehmensziele sind aber auch für die Unternehmensvision bedeutsam. Dabei geht es nicht um kurzfristige Maßnahmen, die umgesetzt werden sollen, sondern vielmehr um einen Rahmen, um die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Unternehmensziele spielen sowohl in ökonomischer als auch in kultureller Hinsicht (in Bezug auf Unternehmenskultur und Leitbild) eine wichtige Rolle. Sie geben den Mitarbeitern Orientierung und helfen, die vorhandenen Ressourcen effizient einzusetzen. Wird die Umsetzung der Unternehmensziele überwacht und gemessen, kann dies zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen.
Die verschiedenen Arten von Unternehmenszielen
Unternehmensziele können nach ihrem zeitlichen Rahmen unterschieden werden. Im Allgemeinen werden sie in die folgenden Kategorien eingeteilt:
- Kurzfristige Ziele: Diese Art von Unternehmenszielen soll relativ schnell, meist innerhalb von 12 Monaten, erreicht werden. Da sie zeitnah umgesetzt werden müssen, sind diese Ziele entsprechend formuliert und eher operativer Natur. Ein Beispiel für ein kurzfristiges Ziel könnte sein, den monatlichen und jährlichen Umsatz um drei Prozent zu steigern.
- Mittelfristige Ziele: Diese Unternehmensziele sollen in einem mittelfristigen Zeithorizont von bis zu fünf Jahren erreicht werden. Da für die Umsetzung mehr Zeit zur Verfügung steht, handelt es sich hier um größere Projekte oder Initiativen. So sind beispielsweise die Erschließung eines neuen Absatzmarktes und der sukzessive Ausbau der Marktanteile oder die Entwicklung einer neuen Produktlinie Unternehmensziele, die eine etwas längere Umsetzungszeit benö
- Langfristige Ziele: Bei Unternehmenszielen, die in mehr als fünf Jahren erreicht werden sollen, handelt es sich um langfristige Ziele. Hier wird das Unternehmen eher auf eine Mission oder Vision ausgerichtet. Ein langfristiges Ziel könnte beispielsweise sein, CO2-neutral zu werden oder eine Technologie zu entwickeln, die nachhaltiges Wirtschaften ermö
Welche Unternehmensziele gibt es? Beispiele für Unternehmensziele
Es gibt verschiedene Arten von Unternehmenszielen, die je nach Unternehmensstrategie und Branche variieren können:
- Wirtschaftliche/finanzielle Unternehmensziele: Hier geht es in erster Linie darum, das Unternehmen so aufzustellen, dass es finanziell auf sicheren Beinen steht und es seine Leistungen weiterhin anbieten kann. Da finanzielle Ziele häufig mit Kennzahlen hinterlegt sind, sind sie in der Regel konkret und messbar. Beispiele für finanzielle Unternehmensziele:
- Umsatzsteigerung
- Kostensenkung
- Steigerung der Rentabilität
- Strategische Ziele: Mit der Fokussierung auf strategische Ziele wird die langfristige Ausrichtung des Unternehmens in den Blick genommen. Diese Ausrichtung liefert auch Anhaltspunkte für die Positionierung des Unternehmens. Die Art und Weise, wie ein Unternehmen positioniert ist, hat wiederum Einfluss auf andere Bereiche, wie zum Beispiel das Employer Branding. Beispiele für strategische Unternehmensziele:
- Expansion in internationale Märkte
- Marktführerschaft in einem bestimmten Segment
- Kontinuierliche Verbesserung der Produkte und Dienstleistungen
- Operative Ziele: Bei dieser Art von Unternehmenszielen geht es um die Effizienz und die Effektivität der täglichen Geschäftsabläufe. Beispiele für operative Ziele:
- Steigerung der Kundenzufriedenheit
- Qualitätssicherung
- Verbesserung der Produktionsabläufe
- Soziale Ziele: Um soziale Ziele handelt es sich, wenn man sich mit der sozialen Verantwortung beschäftigt oder sich Ziele setzt, um das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu steigern. Beispiele für soziale Ziele:
- Nachhaltigkeit
- Corporate Social Responsibility (CSR)
- Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
Unternehmensziele formulieren: Worauf achten?
Wer Unternehmensziele formulieren will, muss verschiedene Aspekte berücksichtigen. Häufig spielen die folgenden eine Rolle:
- Unternehmensstrategie: Die Unternehmensziele müssen zur aktuellen Strategie des Unternehmens passen.
- Ressourcen: Die Formulierung neuer Unternehmensziele sollte immer vor dem Hintergrund der zur Verfügung stehenden wirtschaftlichen Ressourcen sowie der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeiter geschehen.
- Stakeholder: Unternehmensziele sollten immer im Hinblick auf verschiedene Stakeholder formuliert werden. Dazu gehören etwa Mitarbeiter, Kunden und Investoren.
- Flexibilität: Natürlich kann sich auch bei den Unternehmenszielen immer wieder etwas ändern. Daher sollte man sich bei der Planung der Ziele etwas Spielraum lassen, um im Notfall die Ziele und die Strategie entsprechend anpassen zu kö
Anforderungen an Unternehmensziele
Unternehmensziele werden idealerweise so formuliert, dass nachvollziehbar ist, ob das gewünschte Ergebnis erreicht werden konnte. Beliebt ist daher die sogenannte SMART-Methode, die klare Kriterien vorgibt, wie die Ziele erreicht werden können:
- Specific (spezifisch): Die Ziele sollen klar und eindeutig formuliert sein. Für die Verantwortlichen bedeutet dies, möglichst genau zu beschreiben, was erreicht werden soll.
- Measurable (messbar): Es sollten Indikatoren definiert werden, anhand derer der Fortschritt überprüft werden kann. Hier bieten sich in vielen Fällen Key Performance Indicators (KPIs), also Kennzahlen, an.
- Achievable (erreichbar): Damit alle motiviert auf die Ziele hinarbeiten, dürfen sie nicht utopisch sein, sondern sollten mit den vorhandenen Ressourcen und den Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter erreicht werden können.
- Relevant (relevant): Die Ziele sollten zur Unternehmensstrategie passen und zur Erreichung der übergeordneten Strategie beitragen.
- Time-bound (zeitgebunden): Die Verantwortlichen sollten einen zeitlichen Rahmen festlegen, in dem die einzelnen Ziele erreicht werden sollen. Dies ermöglicht eine Einordnung der Ziele nach der Eisenhower-Matrix.
Kennzahlen: Unternehmensziele messen
Wie bereits erwähnt, ist es äußerst sinnvoll, die Erreichung der jeweiligen Unternehmensziele zu überwachen. Um die Ziele messen zu können, werden bestimmte Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) definiert. An ihnen lassen sich Fortschritte und Erfolge ablesen. Damit das funktioniert, müssen die KPIs zu den jeweiligen Zielen passen und natürlich regelmäßig überprüft werden.
Folgende Kennzahlen können beispielsweise helfen, Unternehmensziele zu messen:
- Finanzielle Ziele: Die Umsatzsteigerung kann durch den Vergleich von Monats- und Jahresumsatz (in Prozent) gemessen werden.
- Strategische Ziele: Wenn das strategische Unternehmensziel die Marktführerschaft in einem bestimmten Segment ist, kann dies mit der Kennzahl Marktanteil (in Prozent) gemessen werden.
- Operative Ziele: Hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, die Retourenquote zu senken, kann dies ebenfalls mit einer Kennzahl gemessen werden. Hier bietet es sich zum Beispiel an, die Anzahl der Reklamationen pro 1.000 Produkteinheiten zu erfassen und über einen bestimmten Zeitraum zu vergleichen.
- Soziale Ziele: Das Unternehmensziel „Nachhaltigkeit“ lässt sich beispielsweise anhand des Energieverbrauchs oder der Recyclingquote überprüfen. Auch diese Kennzahlen sollten regelmäßig erfasst und miteinander verglichen werden, um die Entwicklung über die Zeit feststellen zu kö
Wenn die Verantwortlichen im Unternehmen den Fortschritt in Bezug auf die Unternehmensziele regelmäßig messen und bewerten, können sie – falls nötig – rechtzeitig Anpassungen vornehmen. So können sie sicherstellen, dass das Unternehmen auf Kurs bleibt und die Ziele erreicht werden können.
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